Migration und Diaspora

Migration und Diaspora

Organizer(s)
Arbeitskreis Außereuropäische Geschichte
Location
Münster
Country
Germany
From - Until
27.09.2007 - 29.09.2007
Conf. Website
By
Ulrike Bock, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Migration und Diaspora stellen zwei Kernbegriffe innerhalb der Erforschung von Wanderungsbewegungen dar. Dabei wird aber oftmals nicht klar, welchen spezifischen Erkenntnisgewinn die Nutzung dieser beiden Konzepte erzielen kann. Diese Frage wurde auf der Fachtagung des Arbeitskreises Außereuropäische Geschichte (AAG) diskutiert, welche vom 27.-29.9.2007 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster stattfand. Die Tagung wurde von Prof. Dr. Silke Hensel, der derzeitigen Vorsitzenden des AAG, organisiert und seitens der Gerda-Henkel-Stiftung unterstützt. Der AAG hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Austausch zwischen allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zur außereuropäischen Geschichte arbeiten, zu fördern und eine Verknüpfung zwischen Area Studies und Globalgeschichte zu betreiben. Dabei bietet gerade die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Wanderungsbewegungen eine wichtige Ausgangsbasis für eine Beschäftigung mit weltweit auftretenden und aktuell relevanten gesellschaftlichen Phänomenen. Ziel der Tagung war es nicht nur, einen Raum für historische Reflektionen gegenwärtiger Entwicklungen zu bieten, sondern unter Aufgabe rein regionalspezifischer Sichtweisen die analytischen Konzepte Migration und Diaspora zu schärfen.

Das erste inhaltliche Panel diente der Auseinandersetzung mit dem Konzept der Diaspora als Gemeinschaft jenseits des Nationalstaats. Insgesamt zeigte sich ein doch sehr heterogenes Verständnis dieses Konzeptes. In dem ersten Vortrag nannte MIHRAN DABAG (Bochum) drei grundlegende Merkmale der Diaspora: ihr Ursprung in gewaltsamen Akten der Vertreibung, das ihren Mitgliedern als gemeinschaftsprägend innewohnende Spannungsverhältnis zu ihrem Lebensumfeld sowie der Rückbezug auf eine verlorene Heimat. Anhand der Entwicklung der armenischen Diaspora zeigte er einerseits die feste Einbettung der armenischen Gemeinschaften in das Leben des jeweiligen Gastlandes bei einer andererseits jeweils neuen Umgestaltung einer spezifischen kollektiven Identität und translokalen Vernetzung ihrer Mitglieder. Entgegen einem festgefügten Diasporabegriff betonte KLAUS HÖDL (Graz) die nur punktuelle Geltung dieses Konzeptes, welches in seiner Anwendbarkeit auf konkrete Gruppen fortwährend überprüft werden müsse. Dies machte er am Beispiel der Wiener Juden des 19. Jahrhunderts deutlich. Während Juden allgemeinhin als typische Diasporagemeinschaft gelten, zeigte Hödl, wie das Selbstverständnis und aktive Handeln der Wiener Juden durch die Zugehörigkeit zu der österreichischen Nation und ihre Verankerung in der lokalen Geschichte geprägt war. Diese Gruppe könne insofern als eine performative Gemeinschaft aufgefasst werden. Am Beispiel der Historiographie zur afrikanischen Geschichte führte ANDREAS ECKERT (Berlin) die Bedeutung des Diasporabegriffs für die Area Studies aus. Dabei merkte er an, dass bei der Erforschung der afrikanischen Diaspora allerdings lange Zeit der Kontinent Afrika eine geringe Beachtung fand. Eine Betrachtung kultureller Gemeinschaften sollte demgegenüber jenseits von festen räumlichen Strukturen erfolgen. In der anschließenden Diskussion wurde im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für performative Aushandlungsprozesse auf die Bedeutung von staatlich geschaffenen administrativen Kategorien hingewiesen. Übereinkommend wurde festgestellt, dass eine Unterscheidung zwischen Diaspora als Akteurskategorie und als analytisches Konzept getroffen werden müsse.

Den zweiten thematischen Block bildete die keynote von CHRISTIANE HARZIG (Tempe/USA), die aufgrund von Abwesenheit durch Silke Hensel verlesen wurde. In dem Vortrag zeigte die Verfasserin die Bedeutung der analytischen Kategorie „Geschlecht“ für die Migrationsforschung auf. Sie plädierte angesichts des in der Forschungspraxis immer noch geringen Wissens über Frauen in Migrationsprozesse sowie der quantitativen Bedeutung von Migrantinnen dafür, geschlechterspezifische Analysen vorzunehmen sowie die Auswirkungen von Migrationssystemen und –situationen speziell auf Frauen in den Blick zu nehmen. Dabei sei es zudem wichtig, die Kategorie des Geschlechts in Relation zu „race“/Ethnizität und Klasse zu setzen. In einem kurzen Überblick über die innerhalb der Migrationsforschung gängigen Theorien machte Harzig deutlich, welch einen geringen Stellenwert geschlechtsspezifische Aspekte in vielen dieser Erklärungsmuster einnehmen. Daher regte sie, ausgehend von Bourdieus Theorie des sozialen Kapitals, eine Fokussierung auf den Haushalt als sich verändernde Einheit sowie auf die Wirkung und Gestaltung von Netzwerken in Migrationsprozessen an. Gleichzeitig wies Harzig auf die Bedeutung von historischen Rahmenbedingungen und politischen Entscheidungen für die Ausgestaltung von Migrationssystemen hin. Abschließend zeigte die Verfasserin mit der Problematisierung von ausgelagerter Reproduktionsarbeit, transnationalen Haushalten und transnationaler Mutterschaft der Migrantinnen sowie Migration in die Sexarbeit aktuelle Themenfelder auf, die nicht nur Anregungen zu weiteren Forschungen, sondern auch für die politische Auseinandersetzung mit den Ursachen dieser Phänomene geben können.

In einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung wurde am Ende des ersten Tages die in Kürze erscheinende „Enzyklopädie der Migration“ von den beiden Mitherausgebern PIETER EMMER (Leiden/NL) und JOCHEN OLTMER (Osnabrück) vorgestellt. Ziel der Publikation ist es, anhand einer möglichst differenzierten Beschreibung ausgewählter Fälle exemplarisch die verschiedenen Formen von Wanderungsbewegungen innerhalb von und nach Europa zu dokumentieren. Trotz einiger Kritikpunkt an der Konzeption wurde das Buch als wichtiger Beitrag zur europäischen Migrationsforschung gewertet.

Das erste Panel des zweiten Tages befasste sich mit Diasporen als Orte des Kulturtransfers und Kulturkonflikts. Anhand von Reiseberichten deutschsprachiger Angestellter der niederländischen Ost-Indien-Kompanie analysierte ANTJE FLÜCHTER (Münster) verschiedene Formen der Interaktion zwischen den europäischen Indienfahrern und den lokal präsenten Gruppen in der Stadt Surat. Dabei stellte sich heraus, dass die Spielregeln dieser Interaktionen nicht von der europäischen Seite bestimmt wurden und zwar vielfältige Interaktionen zu verzeichnen waren, die Europäer aber eine Diasporagruppe blieben. Demgegenüber konnte MARGRET FRENZ (Essen) mit ihren Forschungen zu den goanischen Migrationsbewegungen zunächst nach Ostafrika und der Zweitmigration nach Kanada keine Diasporabildung ausmachen. Auf der Basis von Interviews mit goanischen Migranten stellte sie für die erste Migration vor allem nach Sansibar einen steten Austausch der Migranten mit Goa fest, so dass diese erste Stufe als eine Ausdehnung des Herkunftsortes zu beschreiben ist. Nach der Vertreibung aus Sansibar und Ansiedlung in Kanada hingegen integrierten sich die goanischen Migranten schnell, was u.a. von ihrer Religionszugehörigkeit sowie dem Bildungssystem des Aufnahmelandes begünstigt wurde. In seinem Beitrag zu Migrationsformen im maritimen Südostasien in der Phase der frühkolonialen Expansion stellte JÜRGEN NAGEL (Hagen) die Dichotomie der Typisierung von „Gast“ und „Gastgeber“ innerhalb des Diasporakonzeptes in Frage. So sei die Ausbildung von Diasporastrukturen in hohem Maße von kolonialen Interessen bestimmt gewesen; die Bedeutung der Kolonialmächte ließe insofern eine präzise Definition der „Aufnahmegesellschaft“ nur schwer zu. Diskutiert wurde im Anschluss abermals die Tragfähigkeit des Diasporabegriffs und die Möglichkeit eines Ersatz durch den Begriff der „community“. Die Problematik dieses Begriffs wurde aber allgemein in seinen sehr unterschiedlichen Konnotationen gesehen; zudem handele es sich hierbei in zunehmenden Maße um eine administrative Kategorie zur Durchsetzung politischer Interessen.

Mit dem Fallbeispiel der Gründergeneration der afrokubanischen Gemeinschaft in Santiago de Cuba wurde das zweite Panel zu der afrikanischen Diaspora in den Amerikas eingeleitet. In seinem Vortrag stellte JOCHEN KEMNER (Bielefeld) die Frage nach Erfolg oder Niederlagen der afrikanischen Zwangsmigranten in Kuba. Aufgrund der bearbeiteten Quellen (Notariatsprotokolle) musste die Beurteilung für den Erfolg auf externe Kriterien beschränkt werden; diese fällt aber laut Kemner positiv aus. In einem literaturwissenschaftlich geprägten Zugriff beleuchtete FRANK SCHEERER (Berlin) die afrokaribische Diaspora Jamaikas unter Berücksichtigung von messianistischen Elementen und Repatriierungsgedanken innerhalb der jamaikanischen Populärkultur. Dabei stellte er besonders die starke Präsenz Afrikas und vor allem Äthiopiens als symbolischen Referenzort der Rastafari heraus. Während in Kemners Beitrag also weniger auf die Verbindung der Diasporagemeinschaft zu dem Herkunftsort Afrika eingegangen wurde, stellte dieses Element einen wesentlichen Faktor innerhalb des zweiten Beitrags dar. Insgesamt wurde so die Vielfalt nicht nur der Diasporagemeinschaften sondern auch ihrer Erforschung bekräftigt.

Die letzte thematische Einheit des zweiten Tags war der Vermittlung von Globalgeschichte im Schulunterricht anhand von Migration und Diaspora gewidmet. Einleitend stellte SUSANNE POPP (Augsburg) in einem breit gefächerten Impulsreferat das derzeitige Curriculum des Fachs Geschichte dar und wertete dieses als Produkt des Nationalstaates. Trotz der multikulturellen Zusammensetzung der Klassen und der Einflüssen der Globalisierung auf das Alltagsleben der Schüler stelle der Geschichtsunterricht Deutschland immer noch als ein nach außen abgegrenzten Organismus dar, dessen Verbindungsnetze nicht ausreichend explizit gemacht werden. Exemplarisch für die Möglichkeiten einer Vermittlung von transnationaler Geschichte im Rahmen des gängigen Lehrplans stellte DENNIS RÖDER (Augsburg) das Projekt „Kommunizieren in die Ferne“ dar, welches anhand des Themenkreises Fern- und Telekommunikation Anschlussmöglichkeiten für einen weltgeschichtlich akzentuierten Geschichtsunterricht bietet. In Form eines an Lehrer gerichteten Internetportals stellt das Projekt u.a. Quellenmaterial zur Verfügung und will damit einerseits die punktuelle Einbeziehung außereuropäischer Beispiele erleichtern und andererseits mit der Fokussierung auf verschiedene Kommunikationskanäle sowie auf Akteure als Wissensvermittler neue Herangehensweisen an Quellen ermöglichen.

In der Diskussion wurde auf eine im Prinzip erforderliche generelle Überarbeitung von Lehrplänen und Geschichtsbüchern hingewiesen; so müsse Migration als Normalfall der Geschichte angesehen und entsprechend in den Geschichtsunterricht einbezogen werden. Aus pragmatischer Sicht allerdings ist zunächst eine stärkere Vernetzung zwischen Fachhistorikern, Didaktikern und Schulen wünschenswert. Das durchaus vorhandene Interesse von Lehrern sollte durch das Bereitstellen von didaktischen Materialien aufgenommen werden. In diesem Zusammenhang wurde auf die Internetseite des AAG (www.aussereuropa.de) verwiesen, auf der nun eine Rubrik zur Didaktik zu finden ist. Auch das Jahrbuch für außereuropäische Geschichte Periplus (www.periplus-jahrbuch.de) hat inzwischen eine eigene Didaktiksektion eingerichtet.

Der dritte Konferenztag stand im Zeichen der Beschäftigung mit Identitätsbildung vor dem Hintergrund verschiedener Migrationskontexte. SANDRA CARRERAS (Berlin) stellte die Frage der Identitätskonstruktionen von deutschen Migranten in Argentinien anhand der von deutschen Sozialisten gegründeten Zeitung „Vorwärts“. Dabei konnte sie die sich ständig verändernden Positionierungen der Herausgeber der Zeitung zwischen einer Identität als deutsche Sozialisten und einerseits einer Abwertung der argentinischen Kultur sowie Konstruktion eines Überlegenheitsgefühls als Deutsche und andererseits einer stärkeren Identifikation mit den argentinischen Sozialisten aufzeigen. Insofern trug der „Vorwärts“ nicht zu einer Etablierung einer klar umrissenen homogenen Migrantenidentität bei. In dem folgenden Vortrag ging CHRISTIN PSCHICHHOLZ (Kiel) vor allem auf die kirchlichen und staatlichen Interessen in Bezug auf die Identitätsbildung der deutschen Migranten in Istanbul ein. So versuchte die preußische Landeskirche im Rahmen der Gründung von Auslandsgemeinden, durch die kulturelle und sprachliche Rückbindung an Deutschland eine Nationalisierung des Kirchenlebens durchzusetzen. Im Gegensatz dazu zeigte sich an der deutschen protestantischen Gemeinde Istanbuls ein breites Repertoire an Kontakten mit der multikulturellen und multikonfessionellen Gesellschaft vor Ort, die letztlich nicht zu einer Abschottung der Migrantengemeinschaft führten. Ein stärker gegenwartsbezogener Ansatz wurde von NEVIM ÇIL (Berlin) in ihrer Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von türkischen Migranten zum wiedervereinigten Deutschland verfolgt. Dabei betonte sie die Bedeutung einer Unterscheidung der türkischen Migranten in verschiedene Generationen und untersuchte auf der Basis von Interviews die Positionierungen der jeweiligen Generationen vor dem Hintergrund der staatlichen Politik und gesellschaftlichen Verhältnisse von den 1960er Jahren bis heute. So stellten die Wiedervereinigung sowie die Brandanschläge der frühen 1990er Jahren eine einschneidende Zäsur für den Umgang der Generationen mit dem Spannungsverhältnis zwischen Ankunft und Rückkehrgedanken dar.

Das letzte Panel wurde durch den Vortrag von HEIKE BUNGERT (Köln) eröffnet, welche die Funktion von gesellschaftlichen Festen für die Ausbildung einer transnationalen Identität sowie eines transnationalen kulturellen Gedächtnisses der deutschamerikanischen Migranten in den USA von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 1. Weltkrieges. Wesentlich für die Schaffung einer spezifischen Identität als Deutschamerikaner waren die Ausbildung einer transnationalen deutschamerikanischen Symbolik, das Feiern von spezifisch deutschamerikanischen Jahrestagen sowie die gegenseitigen Besuche von Festen deutschamerikanischer und reichsdeutscher Vereine. Diese Reisen trugen zur Konstruktion eines transnationalen Raumes bei. Mit der Kategorie des transnationalen Raums beschäftigte sich auch MAREN MÖHRING (Köln) in ihrem Beitrag zu den Folgen der Umstrukturierung von städtischen Räumen durch Migration. Diese beinhaltete nicht nur die Niederlassung von Migranten in vormals verlassenen Stadtteilen sondern auch die Ausformung einer ethnischen Ökonomie. Am Beispiel von Konflikten um ausländische Gastronomiebetriebe stellte Möhring die konkurrierenden Vorstellungen von Migranten und Nichtmigranten über den Umgang mit dem öffentlichen Raum dar und zeigte somit die signifikante Auswirkung von Migration auf das Raumverständnis im Zielland.

Die Abschlussdiskussion kreiste im Wesentlichen um die beiden Begriffe der Diaspora sowie der Identität. Diaspora wurde dabei im Zusammenhang mit Nation diskutiert; am Beispiel der heutigen Hindu-Diaspora zeigt sich, dass die Erfindung einer exkludierenden nationalen Identität gerade auch aus der Diaspora heraus stattfinden kann. Darüber hinaus wurde abermals thematisiert, inwieweit die translokale Vernetzung der Gemeinschaft untereinander als Kriterium zur Definition von Diaspora gelten kann. Insgesamt wurde deutlich, dass die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft stark kontextuell gebunden ist. Insofern sind auch Identitäten nur situationsabhängig zu bestimmen, wobei ein Konsens darüber bestand, dass neben dem Element der Selbstverortung die Fremdzuschreibungen sowie die Interaktionen mit dem Umfeld nicht vernachlässigt werden dürfen. Für weiterführende Diskussionen wurde eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Konzept des Kosmopolitismus sowie der situativen Ethnizität angeregt.

Bericht von: Ulrike Bock (Münster) und Katrin Dircksen (Münster)

Übersicht Tagungsprogramm:

Donnerstag, 27.9.2007
14.30 – 16.30 Uhr: Inklusion und Exklusion: Zum Konzept der Diaspora
Mihran Dabag (Bochum): Das Ringen um eine politische Struktur. Die armenische Gemeinschaft im 19. Jahrhundert zwischen Diasporatradition, Milletstruktur und neuen Nationalbewegungen im Osmanischen Reich

Klaus Hödl (Graz): Jüdische Identität jenseits des Diasporakonzeptes

Andreas Eckert (Berlin): Das Konzept der afrikanischen Diaspora

Discussant: Christoph Marx (Essen)

17.00 – 18.00 Uhr: key note: Christiane Harzig (Tempe, USA): Geschlecht und Migration: Konturen eines Forschungsgebiets

20.00 Uhr: Öffentliche Diskussionsveranstaltung: „Enzyklopädie der Migration“ vom IMIS mit den Herausgebern Piet Emmer (Leiden, NL) und Jochen Oltmer (Osnabrück)
Discussants: Andreas Eckert (Berlin); Michael Mann (Hagen)

Freitag, 28.9.2007
9.00 – 11.00 Uhr: Diasporen als Orte des Kulturtransfers und Kulturkonflikts
Antje Flüchter (Münster): Handels-Diasporas in Indien als Ort europäisch-indischer Interaktion

Margret Frenz (Essen): 'In Search fo Greener Pastures.' Goanische Migrationsbewegungen im langen 20. Jahrhundert

Jürgen G. Nagel (Hagen): Chinesische Diaspora, sulawesische Migration und niederländischer Kolonialismus. Ein Beitrag zum Verhältnis traditioneller Migrationszusammenhänge und frühkolonialer Expansion (18./19. Jahrhundert)

Discussant: Monica Juneja (Neu-Delhi/Hannover)

11.30 – 13.30 Uhr: Die Afrikanische Diaspora in den Amerikas
Jochen Kemner (Bielefeld): Afrikaner als erfolgreiche Migranten? Anmerkungen zur Gründergeneration der afro-kubanischen Diaspora

Frank Scheerer (Berlin): Die Afrokaribische Diaspora zwischen Exil und Repatriierung. Das messianische Momentum in der Literatur und Kultur Jamaikas

Discussant: Ulrich Mücke (Hamburg)

15:00 – 18:00 Uhr: Die globale Dimension von Migration und Diaspora im Schulunterricht
Susanne Popp (Augsburg): Das Kerncurriculum Geschichte und die Möglichkeiten der Erweiterung in die außereuropäische Geschichte

Dennis Röder (Augsburg): Kommunizieren in die Ferne. Fern- und Telekommunikation in weltgeschichtlicher Perspektive und ihre Bedeutung für Migration

Discussant: Christoph Marx (Essen)

Samstag, 29.9.2007
9.00 – 11.00 Uhr: Migration und Identität
Sandra Carreras (Berlin): Identitätskonstruktionen der deutschen Migranten in Argentinien im 19. und 20. Jahrhundert

Christin Pschichholz (Kiel): „Migration“ und „Diaspora“: Deutschsprachige Auswanderer und Entsandte in Istanbul (Konstantinopel) von der Mitte
des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg

Nevim Çil (Berlin:) Fremde Deutsche: Türkische Nachkommen zwischen Ankunft und Rückkehr im wiedervereinigten Deutschland

Discussant: Andreas Eckert

11.30 – 13.30 Uhr: Migration, Kulturtransfers und Kulturkonflikte
Heike Bungert (Köln): Migration und Transnationalität: Deutschamerikanische Migranten und ihre Feste im transnationalen Raum zwischen deutschem Reich und amerikanischer Republik, 1865-1914

Maren Möhring (Köln): Umkämpfte Räume. Migrantische Unternehmensgründungen und städtische Umstrukturierungen in der Bundesrepublik Deutschland

Discussant: Silke Hensel (Münster)

13.30 – 14.30 Uhr: Abschlussdiskussion

Contact (announcement)

Ulrike Bock, Münster
Email: <ulrike.bock@uni-muenster.de>

Katrin Dircksen, Münster
Email: <katrin.dircksen@uni-muenster.de>


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Published on
21.11.2007
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German
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