Writing German Colonial History Today. Renewed Issues and Perspectives

Writing German Colonial History Today. Renewed Issues and Perspectives

Organizer(s)
Delphine Froment, Université de Lorraine, Nancy (CRULH); Mathias Hack, Universität Leipzig; Robert Heinze, Deutsches Historisches Institut Paris; Tobias Wagemann, École Normale Supérieure, Paris
Location
Paris
Country
France
Took place
Hybrid
From - Until
22.05.2024 - 24.05.2024
By
Anne Füllenbach, Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin / Elisa Dez, Université de Lorraine, Nancy

Spätestens seit den medial ausgetragenen Debatten um die 2017 von Emmanuel Macron in Aussicht gestellte Restitution afrikanischer Kulturgüter, das 2020/21 eröffnete Humboldt Forum in Berlin, die weltweiten Black Lives Matter-Proteste 2020 und die offizielle Anerkennung des Genozids an den Herero und Nama durch die Bundesregierung 2021 ist die Verhandlung der Kolonialvergangenheit nicht mehr aus der Öffentlichkeit wegzudenken. Auch die Historiografie zur deutschen Kolonialzeit ist in den vergangenen Jahrzehnten durch die wachsende Bedeutung postkolonialer und globaler Fragestellungen stark angewachsen und hat sich weiter ausdifferenziert. Diese anhaltende Aufmerksamkeit hatten renommierte und aufstrebende Historiker:innen in Paris als Anlass für einen deutsch-französischen Dialog über die Vielfalt, die gegenwärtigen Entwicklungen und die künftigen Herausforderungen der deutschen Kolonialgeschichte genommen. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die transimperialen Verflechtungen, die Handlungsspielräume indigener Akteure, die zeitlichen und räumlichen Grenzen und die ökonomischen Dynamiken des deutschen Kolonialismus sowie die postkoloniale Erinnerungskultur in Deutschland. Als Tagungsziel formulierten die Organisator:innen, den Austausch mit Forschenden aus außereuropäischen Kontexten zu fördern und die globale Dimension der vielfältigen Debatten zu vertiefen.

JOËL GLASMAN (Bayreuth) analysierte in seinem Eröffnungsvortrag die europäische „Produktion von Indifferenz“ gegenüber den Zuständen in den Kolonien. Diese nicht spezifisch deutsche Gleichgültigkeit sei auf die systematische Vernichtung von Wissen zurückzuführen, für die er drei Praktiken anführte: die Verbreitung von kolonialer Propaganda und Lügen über das Wesen des Kolonialismus, beispielsweise in offiziellen Berichten kolonialer Beamter, die Überwachung von Kritiker:innen bis hin zu ihrer Ermordung, illustriert am Beispiel Manga Bells, sowie die Zerstörung materieller Beweise. Glasman stellte die Wahrnehmung von Kolonialismus als System der Wissensproduktion infrage. Mit dieser Perspektive setzte er einen wichtigen Impuls für die Tagung und forderte die Anwesenden dazu auf, die Strategien der Verdrängung von Wissen in der Kolonialzeit kritisch zu hinterfragen.

Das erste Panel, das den transimperialen Ausprägungen des deutschen Kolonialismus nachspürte, eröffnete BENEDICT OLDFIELD (Uppsala) mit einer Analyse der Stellung indischer Kaufleute, Handwerker und Vertragsarbeiter in Deutsch-Ostafrika. Die indischen Akteure, die Oldfield im Überschneidungsfeld von „Rasse“, Klasse, Mobilität, Nationalität und imperialer Zugehörigkeit betrachtete, hätten die deutsche Kolonialherrschaft durch ihre ökonomischen Aktivitäten und ihre Mobilität herausgefordert. Als transimperiale Akteure, die unter deutscher Herrschaft standen, zugleich aber Teil des englischen Imperiums waren, überschritten sie regelmäßig die territoriale und wirtschaftliche Grenze zwischen Deutsch- und Britisch-Ostafrika, womit im Kontext konkurrierender Dynamiken Spannungen zwischen den beiden Kolonialmächten einhergingen. WILLEKE SANDLER (Baltimore) sprach über die Rückkehr deutscher Siedler:innen nach Ostafrika in den 1920er-Jahren ins britische Mandatsgebiet Tanganjika. Im Fokus ihrer Analyse standen gemeinsame Gedenkfeiern an im Ersten Weltkrieg gefallene Soldaten. Trotz Gegnerschaft im Krieg schuf das gemeinsame Erinnern in der Zwischenkriegszeit eine Form der Solidarität zwischen deutschen und britischen Siedler:innen, die die geteilte koloniale Erfahrung und europäische Identität betonten. Indigene Akteure wie die Askari, die einen wichtigen Platz im Kolonialrevisionismus der Weimarer Republik einnahmen, wurden jedoch nicht einbezogen.

Das zweite Panel fokussierte die Handlungsfähigkeit indigener Akteure unter deutscher Kolonialherrschaft. SABINE HANKE (Tübingen) erörterte die Paradiesvogeljagd in Deutsch-Neuguinea zwischen den 1880er- und 1920er-Jahren. Die Jagd der Vögel diene insbesondere wirtschaftlichen Zwecken und der im 19. Jahrhundert gewachsenen europäischen Nachfrage nach den Federn, verknüpfe sich aber auch mit wissenschaftlichen Interessen. Hanke zufolge bildete die Vogeljagd und -erforschung, die stark von lokalem Wissen abhing, eine „Kontaktzone“ zwischen indigener Bevölkerung und europäischen Kolonialakteuren. Hinsichtlich der Erforschung dieser Verbindungen hob sie die Notwendigkeit der Kontextualisierung kolonialer Archive mit mündlichen und materiellen lokalen Geschichten hervor. JOURDAIN TIENDJO NOUWEZEM (Douala) zeigte die oft übersehene Rolle einheimischer Arbeitskräfte beim Bau städtischer Zentren in den afrikanischen Kolonien am Beispiel der Stadt Douala in Kamerun. Er beschrieb die Entwicklung von „Douala Dorf“ zu „Douala Stadt“ unter deutscher Kolonialherrschaft und zeigte, anhand des Baus bedeutender Gebäude wie des Palais des rois Bell, wie die zur Arbeit gezwungenen einheimischen Arbeitskräfte aktiv an der Urbanisierung mitwirkten und Douala eine architektonisch einzigartige städtische Identität verliehen, die westliche und lokale Elemente und Traditionen vereinte. KODZO ABOTSI (Lomé) beleuchtete das Potenzial einheimischer Schriften in Hinblick auf die Erforschung von Widerstandsformen gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Togo. Petitionen an die Kolonialverwaltung, Presseorgane wie der Gold Coast Leader und The African Times & Orient Review sowie persönliche Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften liefern wertvolle Einblicke in das Leben unter der deutschen Kolonialherrschaft. Im Zuge dessen sprach Abotsi über die Bedeutung der Fähigkeit des Lesens und Schreibens als Möglichkeit, indigenen Wahrnehmungen auf die Kolonisierung Ausdruck zu verleihen.

Ein international besetztes Podium sprach zum Abschluss des ersten Tages über die Wege, die sie zur Erforschung des deutschen Kolonialismus führten und diskutierten unter anderem die Entwicklung der Historiografie zur deutschen Kolonialvergangenheit, gegenwärtige Trends und Herausforderungen. NINA KLEINÖDER (Bamberg) betonte, anlässlich einer wahrnehmbaren Renaissance der Wirtschaftsgeschichte, die Notwendigkeit einer stärkeren Integration wirtschaftshistorischer Perspektiven in die Kolonialforschung, die seit den 1980er-Jahren aufgrund des cultural turns der Geisteswissenschaften kaum vorangetrieben wurde. MATTHEW FITZPATRICK (Adelaide) und CHRISTINE DE GEMEAUX (Tours) plädierten für eine verstärkte Zusammenarbeit mit außereuropäischen Historiker:innen, insbesondere Forschenden aus den ehemaligen Kolonialgebieten. Beide stimmten darin überein, dass es einer Dekolonisierung der Forschung, in Form der Überwindung bestehender Wissenshierarchien zwischen europäischen und außereuropäischen Forschern, bedürfe. Dafür sei es notwendig, den Zugang zu Archivmaterial, zum Beispiel durch die digitale Verfügbarkeit, für außereuropäische Forschende zu verbessern. CATHERINE REPUSSARD (Straßburg) sprach sich für einen häufigeren Perspektivwechsel hin zur oft vernachlässigten regionalen Ebene aus und hob die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze in der Erforschung des deutschen Kolonialismus hervor. Kleinöder fügte hinzu, dass es angesichts einer wachsenden Interdisziplinarität der Forschenden wichtig sei, einen gemeinsamen Modus Operandi (Vokabular, Kategorien) zu definieren.

Die im dritten Panel vorgestellten Beiträge zielten darauf ab, die konventionellen zeitlichen und räumlichen Grenzen des deutschen Kolonialismus zu hinterfragen. KATHERINE ARNOLD (München) richtete den Blick auf eine Gruppe deutscher unternehmerischer Naturkundesammler in Südafrika im frühen 19. Jahrhundert, die Teil eines transnationalen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Netzwerks waren. Arnold argumentierte, dass die kommerziellen Mentalitäten und Handlungen der Sammler von Fauna und Flora im südafrikanischen „Feld“ und ihre vorkolonialen Verflechtungen sich als koloniale Praktiken deuten ließen, die die Periode des formellen deutschen Kolonialismus vorbereiteten und vorantrieben. PAUL CSILLAG (Florenz) thematisierte die Mittelmeerreise von Friedrich III. zur Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 und relativierte den oft betonten Wendepunkt in der deutschen Kolonialpolitik im Mittelmeerraum durch die Orientreise von Wilhelm II. im Jahr 1898. Die von den Medien intensiv verfolgte Reise Friedrichs, die Csillag als „kaiserliche Werbekampagne“ interpretierte und die Züge einer romantischen Verklärung der Kreuzzüge aufwies, zeige preußische Pläne zur Eroberung und Besiedlung des Mittelmeerraums. Csillag betonte die Bedeutung dieser Reise für die Erweiterung der Chronologie des deutschen Kolonialismus, da sie die imperialistischen Bestrebungen Preußens vor den 1880er-Jahren offenlege. CLARA TORRÃO BUSIN (Paris) erörterte die konfliktreiche Geschichte der Grenzziehung im Kionga-Dreieck im Norden Mosambiks, die von 1886 bis 1919 zwischen der portugiesischen und deutschen Kolonialmacht umstritten war. Sie analysierte die räumlichen, politischen und sozialen Auswirkungen des Grenzkonflikts auf die lokale Bevölkerung und beleuchtete Momente transimperialer Kooperation in Form des Treffens von gemeinsamen Arrangements zur Grenzverwaltung. Den Fokus legte Busin auf die Logiken sowie Praktiken der Grenzmarkierung und deren materielle Manifestationen, beispielsweise die Errichtung von Schützengräben im Ersten Weltkrieg, im Kontext der Grenzziehung auf dem afrikanischen Kontinent.

Das vierte Panel über Arbeit und Wirtschaft eröffnete ESTHER JOSELYNE TONYE (Douala) mit einer Untersuchung darüber, welche Position deutsche Kolonialbauwerke wie die Brücke von Édéa und die Eisenbahntunnel von Njock (UNESCO-Weltkulturerbe) in der postkolonialen Erinnerungskultur Kameruns einnehmen. Sie referierte, dass die Bassa-Bevölkerung, die Anfang des 20. Jahrhunderts unter Zwang zur Erschließung des kamerunischen Territoriums und den Bau von Infrastruktur herangezogen wurde, kritisch auf die sichtbaren Überbleibsel deutscher Kolonialvergangenheit blicke. Die schwierige Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe spiegele sich an der seit den 2000er-Jahren vermehrt auftretenden Vandalisierung von Kolonialdenkmälern sowie in der Forderung nach der Anerkennung der schwarzen Arbeiter als Identifikationsfiguren („nos héros d’abord“) wider. EDITH NADÈGE TCHUENMOGNE (Dschang) beleuchtete die wirtschaftliche Dominanz deutscher Pflanzer in Kamerun, die in den 1920er-Jahren ihre ehemaligen Besitzungen im mittlerweile britischen Mandatsgebiet zurückerwarben. Kamerun war politisch britisch, aber wirtschaftlich in deutscher Hand. Die britische Verwaltung reagierte auf diese paradoxe Situation durch die Erhebung von Steuern auf die Plantagenarbeit, dem Verbot der Mark und der Androhung der Ausweisung an deutsche Siedler. TOMAS BARTOLETTI (Zürich) analysierte die Entstehung einer transimperialen Schädlingsbekämpfung, ausgelöst durch eine Plage von aus Indien eingeschleppten Nashornkäfern, die zwischen 1909 und 1913 die Kokosnussplantagen Deutsch-Samoas verwüsteten. Nachdem die Kolonialverwaltung zunächst erfolglos versucht hatte, den wirtschaftlichen Verlust durch das Einsammeln der Larven und Käfer durch einheimische Arbeitskräfte zu minimieren, zog sie schließlich den Entomologen Karl Friedrichs hinzu, dem es gelang, durch internationale Forschungsreisen einen Insektenpilz und natürlichen Feind der Käfer ausfindig zu machen. Bartoletti hob daran die Verzahnung wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und imperialer Interessen hervor, die unterschiedliche Kolonialräume miteinander verband.

Das fünfte Panel widmete sich der Erforschung der postkolonialen Erinnerungskultur in Deutschland. CLÉMENCE ANDREYS (Besançon) richtete den Blick auf die museale Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit, wofür sie die Kataloge der Ausstellungen „Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart“, die zwischen 2016 und 2017 im Deutschen Historischen Museum Berlin zu sehen war, und „Freiburg und Kolonialismus - Gestern? Heute!“, im Augustinermuseum 2022 und 2023, auswertete. Sie betonte, dass historische Museen den sich ändernden Blick auf das koloniale Erbe und die damit einhergehenden Debatten verhandeln müssten. Andreys analysierte dazu verschiedene Praktiken und Konzepte der Geschichtsproduktion, unter anderem den Einbezug von Perspektiven aus ehemaligen Kolonien, Interaktivität, Zugänglichkeit und Transparenz. Gegenüber der kolonialen Erinnerung im öffentlichen Raum legte JANA OTTO (Hannover) den Fokus auf den privaten Raum und untersuchte das weitgehend unerforschte Erinnern deutscher Familien, die in den Kolonien gelebt haben. Anhand von Interviews untersuchte sie, ob und wie Familien mit vererbten kolonialen Objekten, Fotografien und schriftlichen Quellen umgehen und Narrative transgenerational weitergeben. Otto stellte dabei fest, dass die Praxis des Erinnerns stark variiert und durch Faktoren wie Generation, Geschlecht, Migrationserfahrung, politische Orientierung und soziales Milieu beeinflusst wird. DERRICK DANG (Ebolowa) betrachtete den deutschen Einfluss auf die Entwicklung Kameruns als touristisches Reiseziel zwischen 1896 und 1987. Die Grundsteine des Tourismus des Landes verortete er in der Phase deutscher Kolonialherrschaft, in der der Bau einer touristischen Infrastruktur seinen Anfang nahm, darunter ein erstes Hotel 1896 und ein botanischer Garten 1901. Dang wies darauf hin, dass die deutschen Einflüsse mit dem Ende der Kolonialherrschaft 1916 nicht abrissen und in Kamerun eine germanophile Bewegung erhalten blieb. Nach der Unabhängigkeit habe Kamerun folglich ab den 1960er-Jahren eine enge touristische Zusammenarbeit mit Deutschland gepflegt, die ihren Ausdruck in der mehrfachen Teilnahme Kameruns an internationalen Tourismustreffen, zum Beispiel der Tourismusbörse in Berlin 1987, und der Kooperation mit deutschen Reiseveranstaltern fand.

MATTHEW FITZPATRICK (Adelaide) schloss die Tagung mit einem Vortrag über den „liberalen Imperialismus in Deutsch-Samoa“ ab. Nachdem er zunächst die häufig unterschätzte Rolle Samoas in Bezug auf deutsche Ambitionen im globalen Handel angesprochen hatte, kritisierte er die noch heute häufig in der Historiografie anzutreffende Darstellung von Deutsch-Samoa als „harmonische Musterkolonie“. Stattdessen hob Fitzpatrick hervor, dass Samoa auf der Makroebene in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht der gleichen Konstruktionslogik unterworfen war, wie alle anderen deutschen Kolonien, und es in erster Linie darum ging, das Gebiet dem Nutzen des Mutterlandes zu unterstellen. Dass die deutsche Herrschaft nicht unangefochten blieb, beweise der anhaltende Kampf der samoanischen Bevölkerung um die Wiederherstellung ihrer politischen Autonomie in Form von Petitionen an die Kolonialverwaltung. Abschließend betonte Fitzpatrick die anhaltende Bedeutung einer kritischen Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit, um den Weg zur vollständigen Entkolonialisierung zu ebnen – nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent, sondern auch im Pazifik.

Die Tagung, die schon im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen war, glänzte durch ein facettenreiches Programm, das die Fülle und Vielfalt der aktuellen Forschung zur deutschen Kolonialgeschichte verdeutlichte sowie Perspektiven und künftige Herausforderungen aufzeigte. Die Diskussionen der Kategorien „Transimperialität“, „Subimperialität“ oder „informelles Imperium“, der Interaktionen zwischen Menschen und Objekten sowie Menschen und Tieren und der Periodisierung liefern nur einige Beispiele für vielversprechende Impulse zur Erforschung des deutschen Kolonialismus. Eine Betrachtung der kolonialen Beziehungsgeflechte und Dynamiken auf dem europäischen Kontinent, insbesondere im Kaiserreich, blieb hingegen weitgehend aus. Wiederholt hoben die Teilnehmenden insbesondere die Notwendigkeit einer global vernetzten Forschung hervor, die außereuropäische Perspektiven einbezieht und Wissenshierarchien kritisch hinterfragt, für die die Tagung einen wichtigen Schritt darstellte.

Konferenzübersicht:

Klaus Oschema (Paris): Word of welcome

Opening Keynote

Joël Glasman (Bayreuth): The Production of Indifference. Colonialism and the Origins of European Apathy

Delphine Froment (Nancy) / Mathias Hack (Leipzig) / Robert Heinze (Paris) / Tobias Wagemann (Paris): Welcome and Introduction

Panel 1: The Transimperial Dimensions of German Colonialism
Chair: Christine de Gemeaux (Tours)

Benedict Oldfield (Uppsala): Indians and German Colonialism in East Africa

Willeke Sandler (Baltimore): “The War Was a Great Link”. Interwar Tanganyika as Transimperial Space

Panel 2: The Agency of Indigenous Actors and German Colonial Rule
Chair: Antje Dietze (Leipzig)

Sabine Hanke (Tübingen): Feathers From Paradise. Indigenous Perspectives on Hunting Birds of Paradise in German New Guinea, c. 1880s–1920s

Jourdain Tiendjo Nouwezem (Douala): Indigenous People in the Process of Urbanisation in Cameroon During the German Period. The Case of Douala

Kodzo Abotsi (Lomé): Writing German Colonial History in Togo Based on the Writings of the Colonized. The Case of Petitions and Newspaper Articles (1902–1914)

Roundtable: German Colonialism from Both Sides of the Rhine – Historical Transfers, Historiographical Dialogue
Chair: Jakob Vogel (Paris)

Discussants: Nina Kleinöder (Bamberg) / Christine de Gemeaux (Tours) / Catherine Repussard (Strasbourg) / Matthew Fitzpatrick (Adelaide)

Panel 3: The Chronological and Geographical Limits of the German Empire
Chair: Nina Kleinöder (Bamberg)

Katherine Arnold (Munich): Natural History Collecting as a Tool for Interpreting German Pre-Colonial Entanglements

Paul Csillag (Florence): Crusade Romanticism – Friedrich III’s Orientreise as an Indicator of Imperial Intentions

Clara Torrão Busin (Paris): From a Line on the Map to a Border Corridor to the Front. Spatial and Social Impacts of Border Drawing in the Kionga Region (Northern Mozambique)

Panel 4: Economy and Labour
Chair: Robert Heinze (Paris)

Esther Joselyne Tonye (Douala) / Léopold Sédar Edong (Dschang): Heritage, Memory, and German Colonial History in Cameroon. Between Appropriation and Rejection? The Example of the German Bridge over the Sanga and he Njock Railways Tunnels in the Collective Memory of the Bassa People

Edith Nadège Tchuenmogne (Dschang): German Postcolonial Period in the Southern Cameroons. The Impact of the Return of the Germans to Economic Life

Tomas Bartoletti (Zurich): Colonial Beetles in German Samoa. Economic Entomology and the Ecological Crisis in the Coconut Plantations

Panel 5: Postcolonial Germany and Postcolonial Worlds
Chair: Jakob Vogel (Paris)

Clémence Andreys (Besançon): Building a New Culture of Remembrance of German Colonization. The Works of Museums and Citizen Groups

Jana Otto (Hanover): Exhibiting or Concealing the Colonial Past? – The Family Archive, Postcolonial Memory, and Material Culture in Germany

Derrick Dang (Ebolowa): Germany in the Cameroonian Tourist Space from 1896 to 1987. Construction of Tourism Infrastructure, Tourist Germanophobia and Promotion of the Cameroon Destination

Ending Keynote

Matthew Fitzpatrick (Adelaide): Liberal Imperialism in German Samoa. Exception, Exemplar or Empire as Usual?

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21.11.2024
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