Transnationale Geschichte Ostmitteleuropas: Territorialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Transnationale Geschichte Ostmitteleuropas: Territorialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Organizer
Projektgruppe Ostmitteleuropa Transnational, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig
Venue
GWZO, Speck's Hof, Aufgang A 4. Etage, Reichsstraße 4
Location
Leipzig
Country
Germany
From - Until
23.11.2010 -
By
Marung, Steffi

Das 19. Jahrhundert wird häufig als „Jahrhundert der Imperien“ und als Zeitraum angesehen, in dem sich nationalstaatliche Modelle der Organisation des politischen Raumes durchzusetzen begannen. In den Auseinandersetzungen um die Nationalisierung des Territoriums und die Territorialisierung der Nation seit der Mitte des 19. Jahrhunderts standen jedoch auch alternative Vorstellungen der politisch-räumlichen Organisation zur Diskussion.
Die Krise der imperialer Ordnung, ausgelöst durch den wachsenden Druck zur Rationalisierung des politischen Raumes im globalen Wettbewerb, konkretisierte sich in Ostmitteleuropa in vielfacher Weise. Nationale und imperiale Ordnungsvorstellungen waren dabei nicht zwangsläufig einander ausschließende Konkurrenzprojekte, sondern häufig miteinander verflochten.
Für eine transnationale Geschichte Ostmitteleuropas besitzt die Herausbildung und Pluralisierung politischer Raumvorstellungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts große Bedeutung. In dieser Periode wurden Strategien entworfen und teilweise bereits durchgesetzt, die den politischen Raum neu gliederten, abgrenzten und intern organisierten. Sie schufen gleichzeitig die Voraussetzungen für die Entwicklung von Transnationalität.
Diese Geschichte der Territorialisierung in Ostmitteleuropa kann zugleich verstanden werden als Teil einer globalen Transformation und als Prozess, der sich von jenen in anderen Weltregionen deutlich unterschied. Die Beiträge des Workshops widmen sich solchen Projekten der Territorialisierung und untersuchen jene Arenen und Akteure, die an der Auseinandersetzung um die effektiven territoriale Ordnung beteiligt waren.

Programm

9.30 Uhr-10.00 Uhr
Matthias Middell (Leipzig)/ Steffi Marung (Leipzig): Begrüßung und Einführung

10.00 Uhr-12.30 Uhr
I. Territorialisierungsprojekte innerhalb der ostmitteleuropäischen Imperien
Moderation: Katja Naumann (Leipzig)

Ulrike Jureit (Hamburg): Ordnungen des politischen Raumes im 19. Jahrhundert: Territorium, Raumschwund und leerer Raum

10.45 Uhr-11.15 Uhr Kaffeepause

Jörn Happel (Basel): Krisen und Transformationen des imperialen Raumes: Der Blick vom Osten

Ostap Sereda (L’viv): Reimagening Imperial Spaces: Panslavic and National Projects of Ukrainian/ Ruthenian Public Activists

13.00 Uhr -14.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr -16.30 Uhr
II. Alternative Konzepte und die großen Herausforderungen: Nation, Region, Stadt
Moderation: Mathias Mesenhöller (Leipzig)

Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen): Entwürfe polnischer Territorialisierung im 19. Jahrhundert

Peter Haslinger (Marburg): Regionale Bewegungen in Ostmitteleuropa um 1900 zwischen Nation, Staat und Dynastie

Anna Veronika Wendland (Marburg): Städte als Arenen imperialer, nationaler und lokaler Projekte

16.30 Uhr -17.00 Uhr Kaffeepause

17.00 Uhr -18.30 Uhr
III. Kommentar und Abschlussdiskussion
Moderation: Frank Hadler (Leipzig)

Peter Krüger (Marburg): Kommentar

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In Verbindung mit dem Workshop wird am Vorabend, den 22.11. um 19.00 Uhr die GWZO-Reihe "Neuerscheinungen zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas" fortgesetzt mit

Peter Haslinger: Nation und Territorium im tschechischen politischen Diskurs 1880-1938, München 2010, Moderation: Frank Hadler.

Contact (announcement)

Steffi Marung
GWZO an der Universität Leipzig
Specks Hof (Eingang A, Reichsstr. 4)
04109 Leipzig 

Tel.: +49 / (0)341 - 973 55 96
E-mail: marung@uni-leipzig.de

http://www.uni-leipzig.de/gwzo
Editors Information
Published on
18.10.2010
Contributor
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Temporal Classification
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Country Event
Language(s) of event
English, German
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