Die europäische Dimension von Geschichtspolitik

Die europäische Dimension von Geschichtspolitik

Organizer
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“ in der DVPW
Venue
Location
Hamburg
Country
Germany
From - Until
17.06.2005 - 18.06.2005
Deadline
31.01.2005
By
Kohlstruck, Michael

Call for Papers

Zusammen mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg wird der AK am 17. und 18. Juni 2005 seine diesjährige Frühjahrstagung abhalten. Als Thema haben wir uns gestellt: Die europäische Dimension von Geschichtspolitik

Einhergehend mit der europäischen Einigung stellen sich auch eine Reihe geschichtspolitischer Fragen neu beziehungsweise anders. So verändert sich etwa die Wahrnehmung von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg aufgrund der Erweiterung der EU in Richtung auf die Täterperspektive. Nicht nur die deutsche Gesellschaft, auch in den ehemals besetzten Ländern wird darüber diskutiert, welchen Anteil diese Gesellschaften am Völkermord hatten, inwieweit es Kollaboration gab etc. Heinz Bude formulierte einmal, der Preis, den Europa für die Einigung bezahle, bestehe in der Ausweitung des Täterkreises, der nun nicht mehr nur die Deutschen umfasse.

Eine andere Dimension eröffnet sich aufgrund des Zusammenbruchs der Ostblockstaaten. Im Kontext der Demokratisierung Osteuropas stellen sich Fragen nach der Aufarbeitung von Diktaturen nicht mehr allein vor dem Hintergrund faschistischer Regime. Mittlerweile etablierte sich ein Forschungsschwerpunkt zum Umgang mit dem Stalinismus und den Diktaturen Osteuropas.

Schließlich ist im Rahmen der Globalisierungsdebatte wie auch der Abgrenzung gegenüber islamischen Gesellschaften ein Rückgriff auf die Wurzeln der europäischen Kultur zu beobachten. Sie werden als neue Identifikationsangebote beschworen.

Mit diesem thematischen Abriss möchten wir einen Einblick in die Bandbreite unseres Tagungsthemas geben. Wir würden uns sehr freuen, wenn es uns auf unserem Treffen gelänge, den gesetzten Rahmen möglichst umfassend auszufüllen. Konkret geht es uns weniger um Landesgeschichten als darum, wie das Thema Europa die öffentlichen Diskurse über Geschichte bestimmt, auf welche Weise mit ihm Geschichtspolitik betrieben, welche Ziele dadurch angesteuert werden. Schließlich möchten wir auch die Frage beleuchtet wissen, inwieweit europäische Institutionen mit der Vergangenheit Politik betreiben.

Wer sich an dieser Tagung mit einem Beitrag beteiligen möchte, schicke bitte bis zum 31.01.2005 ein Abstract von maximal einer Seite an:
Claudia Fröhlich, M.A., Email: polhist5@zedat.fu-berlin.de

Bedauerlicherweise müssen wir darauf hinweisen, dass der Arbeitskreis über keine eigenen Geldmittel verfügt; Fahrt- und Übernachtungskosten können wir deshalb leider nicht übernehmen.

Programm

Contact (announcement)

polhist5@zedat.fu-berlin.de

http://www.uni-stuttgart.de/soz/avps/pug/
Editors Information
Published on
04.01.2005
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Temporal Classification
Regional Classification
Subject - Topic
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Country Event
Language(s) of event
German
Language of announcement