Die Last des Erinnerns. Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas

Die Last des Erinnerns. Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas

Veranstalter
"Transformation Studies - Gesellschaftliche Transformationen in Peripherie und Zentrum" Universität Hannover und Universität Lüneburg Fachbereich Kulturwissenschaften
Veranstaltungsort
Universität Lüneburg, Glockenhaus und Scala Kino
Ort
Lüneburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.06.2005 - 04.06.2005
Deadline
20.05.2005
Von
Rost, Inga-Dorothee

Im vergangenen Jahr wurde des vor 100 Jahren begangenen Völkermords an den Herero in Namibia gedacht. Das Echo in den Medien hat zu einer erstaunlichen Präsenz des Themas in der deutschen Öffentlichkeit geführt. Es bleibt allerdings abzuwarten, welchen Stellenwert die Erinnerung an den deutschen Kolonialismus in der Konkurrenz zu den dominierenden Erinnerungsthemen haben wird: den zwei Weltkriegen und der Shoah. Die Erinnerungslandschaft des
Kolonialismus bleibt in Deutschland unübersichtlich. Neben verborgenen Kolonialphantasien ("Ein Platz an der Sonne") prägen diverse koloniale Traditionen die Beziehungen zu Afrika; neben aktiven Firmen- und Familientraditionen ist an die Missionsgeschichte zu erinnern, die bis in die Dritte-Welt- und die Anti-Apartheid-Bewegung hinein gewirkt hat. Während Frankreich und Großbritannien und neuerdings auch Belgien schwierige Erinnerungsprozesse ihrer Kolonialvergangenheit erleben, bleibt eine solche Konfrontation zwischen Kolonisatoren (respektive ihren Nachkommen und Erben) und Kolonisierten in Deutschland aus.

Die Tagung möchte über die bestehenden Erinnerungsdiskurse hinaus die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Kolonialismus im kollektiven und im öffentlichen Gedächtnis Europas und Afrikas fortsetzen und intensivieren. Dazu ist die Veranstaltung interdisziplinär ausgerichtet, um von den Erfahrungen der unterschiedlichen Fächer profitieren zu können. Durch eine Gegenüberstellung der disparaten Erinnnerungsdiskurse sollen Rückschlüsse auf deren nationale wie internationale Wirkungskraft ermöglicht
werden.

Anmeldung bis 20. Mai 2005 bitte an: erinnern@uni-lueneburg.de
Informationen: http://www.uni-lueneburg.de/fb3/kolonialismus

Programm

DONNERSTAG, 02. JUNI 2005

15.00 Uhr - Anreise
17.00 Uhr - Begrüßung
18–20 Uhr - Eröffnungsvortrag: Peter Sebald, Berlin
Veranstaltungsort: Glockenhaus

FREITAG, 03. JUNI 2005
Veranstaltungsort: Universität Lüneburg

Teil I Diskursive Produktionsweisen von Erinnerung

9–11 Uhr - Ethik der Erinnerung
Jacob M. Mabé, TU-Berlin
Achille Mutombo-Mwana, Pliezhausen
Elisio Macamo, Universität Bayreuth

11–13 Uhr - Konstruierte Heimat
Leo Kreutzer, Universität Hannover
Patrice Djoufack, Universität Yaoundé
Ulrich Lölke, Universität Lüneburg

13–14 Uhr - Mittagspause

14–16 Uhr - Visuelle Erinnerungskulturen
Felix Axster, Heike Hartmann, Susann Lewerenz und Astrid Kusser, Ausstellungsgruppe des Instituts für Migrations- und Rassismusforschung, Universität Köln
Peggy Piesche, Universität Mainz

17–19 Uhr - Film „Weiße Geister“
Diskussion mit dem Filmemacher Martin Baer
Veranstaltungsort: Scala Kino

SAMSTAG, 04. JUNI 2005
Veranstaltungsort: Universität Lüneburg

Teil II - Nationale und transnationale Erinnerungsräume

9–11 Uhr - Namibias Deutschland
Henning Melber, Nordic Africa Institute, Uppsala
Reinhart Kössler, Universität Münster

11–13 Uhr - Reisende Erinnerungen
Brigitte Reinwald, Universität Hannover
Heiko Möhle, Eine Welt Netzwerk Hamburg

13–14 Uhr - Mittagspause

14–16 Uhr - Wahrheit und Geschichte
Anna-Maria Brandstetter, Universität Mainz
Leonhard Harding, Universität Hamburg
Volker Paulmann, Universität Hannover

16–17 Uhr - Abschlussdebatte/Panel

Am Donnerstag, 2.6.2005, 11h, besteht die Möglichkeit, die Ausstellung "Bilder verkehren - Postkarten in der visuellen Kultur des deutschen Kolonialismus" zusammen mit den AusstellungsmacherInnen zu besichtigen.
Ort: Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15
Anmeldung: erinnern@uni-lueneburg.de

Kontakt

"Transformation Studies"
Inga-Dorothee Rost, M.A.
Historisches Seminar
Universität Hannover
Im Moore 21
30167 Hannover
0511 762 4428
id.rost@hist-sem.uni-hannover.de

Dr. Steffi Hobuß; Dr. Ulrich Lölke
Universität Lüneburg
21332 Lüneburg
04131 78 2763
hobuss@uni-lueneburg.de
u.loelke@hamburg.de

http://www.uni-lueneburg.de/fb3/kolonialismus
Redaktion
Veröffentlicht am
14.05.2005
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung