Die 39. Konferenz zur Politischen Ökonomie des Weltsystems in Berlin vereinte über 40 Vortragende aus allen Erdteilen, unter denen im Vergleich zu den vorher in den USA abgehaltenen Konferenzen besonders viele Mittel- und Osteuropäer waren. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen nutzten das englischsprachige Treffen für die Vorstellung anders-, vor allem deutschsprachiger Forschungsansätze. Eingeladen hatten Manuela Boatcă (Berlin), Andrea Komlosy (Wien) und Hans-Heinrich Nolte (Hannover). Die Tagung wurde vom Lateinamerika-Institut der FU Berlin, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Verein für Geschichte des Weltsystems und dem Forschungsnetzwerk “Interdependente Ungleichheiten in Lateinamerika“ unterstützt.1
Halbperipherie und System insgesamt
Die Anfangsdiskussion ging um die Frage, ob Semiperipherie – eines der zentralen Konzepte der Weltsystemanalyse – eine ergiebige Kategorie ist. Hartmut Elsenhans (Leipzig) stellte das mit dem Argument in Frage, dass viele mit starken „halbperipheren“ Staatsinstitutionen „nachholende“ Staaten den Aufstieg aus der Peripherie nicht geschafft, während andere es im freien Markt erreicht haben. David Smith (Irvine) stellte aus seinem statistischen Material aber durchaus eine globale Mittelgruppe unter den Ländern der Welt vor. In den folgenden Beiträgen gingen fast alle Vortragenden von der Ergiebigkeit der regionalen Strukturierung des Weltsystem-Konzepts aus.
Roberto Patricio Korzeniewicz und Scott Albrecht (Maryland) trugen ihre Forschungen über Mobilität der Zentren des Wohlstands vor, die sie durch die Zahlen der Milliardäre je Land bestimmten. Dmitry Ivanov (St. Petersburg) beschrieb die neue Realität der Bedeutung von Marken und Glamour und schlug des Begriff „Glamour-Kapitalismus“ (glam-capitalism) vor. Antonio Gelis-Filho (São Paolo), arbeitete die Rolle von Mittelschichten für die aktuelle Protestwelle gegen den globalisierten Kapitalismus heraus und schlug die Bezeichnung „Abandonat“ für diese Gruppe vor. Hans-Heinrich Nolte (Hannover) votierte für die Einbeziehung von Religionsgeschichte in Weltsystemstudien, auch weil in ersterer (nicht nur mit der Diskussion um die Achsenzeit) mit viel größeren Zeiträumen umgegangen wird als im klassischen Weltsystemkonzept Wallersteins.
Ostmitteleuropa und postsowjetischer Raum
Zenas Norkus (Wilna) erweiterte die Kategorie Halbperipherie um „Halbzentrum“ und bezog sie in die historischen Optionen in der sozialistischen Periode Ostmitteleuropas ein. Juho Korhonen (Provincetown) beobachtete in drei postsozialistischen Staaten eine „verstärkte Konkurrenz, Mangel an Zusammengehörigkeit und das Gefühl, dass es keine Anerkennung gebe.“ Andras Toth (Budapest) analysierte ökonomischen Nationalismus als Kennzeichen einer neuen Rechten, die er in den Kontext der Geschichte nationalistischer und faschistischer Parteien stellte.
Ostmitteleuropa bildete einen eigenen Diskussionsbereich. Dariusz Adamczyk (Hannover) verglich die Wirtschaftsreformen Polens im Zusammenhang der politischen Wechsel 1918, 1945 und 1989 und beschrieb den ökonomischen Aufstieg der jüngsten Zeit auch als Ergebnis massiver Transfers aus der EU. Tomasz Zarycki (Warschau) interpretierte Polen als „Republik der Intelligenzia“, die sich kontinuierlich mit der Dominanz des Westens auseinander setzt. Er stellte die politische Hegemonie Russlands der kulturellen Hegemonie Polens gegenüber. Tamás Geröcz und András Pinkasz (Budapest) analysierten das „hybride Modell einer importsubstituierenden Industrialisierung“ in Polen und in Ungarn in den siebziger Jahren; sie arbeiteten die Zunahme der Verschuldung und wachsende Abhängigkeit von Deutschland in Ostmitteleuropa seit der EU-Erweiterung heraus. Agnes Gagyi (Budapest) spricht von „Entwicklungsillusionen“ (s.u.).
Die schärfste Kritik an der UdSSR und Russland trug Madina Tlostanova (Moskau) vor, wobei sie von Moskau als dem 3. Rom über Dostojewskis orientalische und orientalistische Texte bis zu Dugins Imperialismusträumen keinen Topos ausließ. Spannend an ihrem Ansatz war der Hinweis auf Bilder, ein nicht nur für die russische Kultur noch nicht ausreichend einbezogenes Feld, das in der Forschung schon gut etabliert ist. Boris Stremlin (Stony Brooks) schlug einen noch weiteren Bogen von der Rus’ bis zum Imperium und schlug als neuen Terminus für Russland „Kern zweiter Ordnung“ (secondary core) vor.
Umfassend setzte Stanislav Holubec (Jena/Pilsen) sich mit der Erinnerungssituation in Osteuropa auseinander, indem er sowohl auf die Behandlung des Holocaust und der Verbrechen des Kommunismus einging als auch auf die mangelnde Repräsentation kolonialistischer Massenverbrechen im kollektiven Gedächtnis.
Migration
Migration bildete eines der zentralen Themen, pointiert in der Forderung Immanuel Wallersteins (Yale), die globale Freiheit des Austausches in den Bereichen Waren, Kapital und Ideen durch Freiheit bei der Wahl des Arbeitsplatzes zu ergänzen. Migration solle zu einem Grundrecht werden. Christian Lekon (Lefke) skizzierte die Migrationen von Hadhrami im Raum des Indischen Ozeans und schlug vor, Anthony Giddens zur Erklärung und in Ergänzung zur Weltsystemanalyse heranzuziehen. Eric Mielants (Fairfield) diskutierte anhand von mit Ramon Grosfoguel (Berkeley) durchgeführten Arbeiten Unterschiede zwischen der Behandlung von Migranten in den USA und Europa. Er kritisierte besonders Konzepte zur intellektuellen Isolierung von Migranten und der Einordnung in Hierarchien, die er als Rassifizierung klassifizierte. Luigi Ferrara und Salvatore Villani (Neapel) fragten nach den Folgen der Emigration aus dem Mezzogiorno für Einkommensunterschiede in den Regionen Italiens. Marton Hunyadi (Budapest) verglich Bilder ungarischer bzw. indonesischer Migranten in den Niederlanden, die er über Interviews erhoben hatte. József Böröcz (Rutgers U) verwies auf einen Zusammenhang, dessen globale Bedeutung ansteigt – die Heimatüberweisungen von Migranten werden für viele Entsenderstaaten, besonders in Osteuropa und Eurasien, zur entscheidenden Devisenwelle, ohne die Abhängigkeit der Entsende- von den Empfängerstaaten zu überwinden.
Kolonialität von Macht
Mehrere Kolleginnen und Kollegen stellten Forschungen vor, die mit dem von AnÍbal Quijano eingeführten Konzept „Kolonialität von Macht“ arbeiten. Gemeint ist, dass koloniale Herrschaft viele (alle?) Gesellschaften so grundlegend geprägt hat, dass Unterschiedlichkeiten, Hierarchien und Abhängigkeiten aller Art aus diesem Kontext erklärt werden können. Besonders deutlich machte das Abigail Perez Aguilera (Tempe), die die fortdauernde Prägung der Rechtssysteme Ekuadors durch die Kolonialzeit in den Auseinandersetzungen um Besitzansprüche indigener Gruppen untersuchte. Katharina Bodirsky (Ankara) kritisierte die Texte der Diskussion über den Beitritt der Türkei in der EU mit diesem Konzept. Agnes Gagyi diskutierte die Übertragung des liberalen Demokratiebegriffs und der „Entwicklungsillusion“ auf Ostmitteleuropa.
Auch die Vorstellung des Buches von Manuela Boatcă (Berlin) auf der Konferenz gehört in diesen Kontext.2 Sie definiert: „Die Arbeitsteilung zwischen Zentrum und Peripherie […] fasste die Moderne als Ort der Kapitalakkumulation, der politischen Kontrolle und der wissenschaftlichen Untersuchungen über den Rest der Welt auf, während die Kolonialität geringerer wirtschaftlicher und staatlicher Macht, traditioneller Wissensformen und minderwertiger Menschlichkeit analytisch in die undifferenzierte Restkategorie des Unmodernen verbannt wurde.“ Es geht in dieser Kritik also nicht nur um den Anteil der Gewinne aus dem Handel mit der Peripherie (auf deren Limitierung Elsenhans nb. schon vor O’Briens Forschungen hingewiesen hat). Die These ist, dass die Ausrichtung der europäischen Gesellschaft auf Expansion und Kolonienbildung diese fundamental strukturiert hat. Der Historiker mag einwenden, dass man keinen großen Unterschied zwischen spanischen Kolonien des 16. und deutschen oder französischen des 13. Jahrhunderts (im Baltikum und in Griechenland z.B.) erkennen kann. Für untersuchenswert mag man halten, wie sich Expansion und Arbeitsteilung im Römischen Imperium, im attisch-delischen Seebund oder im Akkadischen Reich Weltsichten und Haltungen veränderten. Dass die Veränderungen tiefgreifend waren, ist erst einmal überzeugend. Doch ist das Konzept erklärungskräftiger, als die alte Kritik an „images“, der z. B. eine Sektion des internationalen Historikertag 1984 gewidmet war?3 Wo sind die Ergebnisse der Vorurteilsforschung aufgenommen, die z. B. für die Schulbuchforschung eine wohl etablierte Institution anbieten kann? Einige Hinweise darauf lieferte die im Rahmen der Tagung angebotene Stadtführung „The Everyday Presence of the Colonial Past – A Guided Tour through the Colonial Metropolis of Berlin“, unter Leitung des Politikwissenschaftlers Joshua Kwesi Aikins (Bielefeld), bei der die heutigen Spuren der deutschen Kolonialpolitik an bestehenden kolonialrassistische Straßennamen („Mohrenstraße“) und Topografien („Dauerkolonie Togo“, „Petersallee“) Berlins deutlich gemacht wurden. Wird mit Kolonialität ein breiteres oder ein engeres Konzept vorgeschlagen? Klemens Kaps trug über die duale Struktur des Denkens in der europäischen Aufklärung vor, was er am habsburgischen Fall des 18. Jahrhunderts entwickelte. Und Lucian Dumitrescu und Miriam Cihodariu (Bukarest) untersuchten - in der Tradition der Forschungen über Entstehung „Osteuropas“ seit Hans Lemberg und Larry Wolff - die erneuerte Zuschreibung Rumäniens zum „Osten“4 im Kontext der Debatten der EU.
BRICS
Wie sieht man heute die Chancen der noch vor wenigen Jahren hoch gelobten Staaten mittleren Potentials, Brasilien – Russland – Indien – China – Südafrika? Lindsay Marie Jacobs (Gent) stellte, ausgehend von einer an Beziehungen orientierten Definition von Macht, überhaupt in Frage, ob man diese fünf Staaten als globale Mächte ansehen könne. Aber auch, wenn man diesen Begriff von Macht als zu belgisch und zu sehr an Brüssel orientiert ansieht, wurden insgesamt wenige Argumente dafür vorgetragen, die den BRICS viel Kompetenz zur Gestaltung der globalen Beziehungen zuwiesen. Roberto José Ortiz (Binghamton) zeigte die Grenzen sowohl der UdSSR als auch lateinamerikanischer Länder sogar in der Periode hoher Ölpreise auf. Pedro Viera, Helton Ouriques und Rosângela de Lima Vieira (Sao Paolo) kamen zu dem Ergebnis, dass zumindest Brasilien nicht auf dem Weg zu einer globalen Macht sei. Ihr Skeptizismus passte allerdings nicht zu dem wesentlich positiveren Vergleich Emine Tahsins (Istanbul) zwischen der Türkei und Brasilien. Maria Jose Haro (UNILA Brasilien) und Rodrigo Luiz Medeiros da Silva (Florianopolis) berichteten über eine chinesische Anleihe für Argentinien und stellten eine jüngst dort errichtete chinesische Basis vor, die offiziell nur wissenschaftlichen Beobachtungen dient, deren strategisches Potential aber ins Auge sticht und von der aus China schon jetzt den Verkehr im erdnahen Kosmos der Südhalbkugel registrieren kann. Auch Andrea Komlosy (Wien/Cambridge, MA) skizzierte das Potential Chinas eher vorsichtig, und in der Diskussion ordnete Mielants China eher als Juniorpartner der USA ein. Zu Russland hatte ja schon Tlostanova kritisch vorgetragen.
Politische Schlussfolgerungen
Welche politische Wirkung haben wissenschaftliche Diskussionen und Vorstellung von Forschungen in diesem Kreis? Hartmut Elsenhans erinnerte an die geringe Akzeptanz des Weltsystemkonzepts im deutschen Sprachraum, doch haben neokeynesianische Analysen größere „realpolitische“ Bedeutung? Immanuel Wallerstein hielt an seiner Analyse fest, dass das kapitalistische Weltsystem am Ende sei und meinte, dass es nun darauf ankomme, wie die neue Linke mit der Situation größerer Freiheit beim Ende des Systems (der Bifurkation) umgehen werde. Er hofft, dass sie im Geist von Porto Alegre die Chancen für eine relativ demokratische Gesellschaft nutzen werde.
Ein Ausrufezeichen setzte, auch gegen diese Perspektive, Salvatore Babones (Sydney), indem er pointiert vortrug, dass das Weltsystem am Ende und das Imperium USA schon Realität sei. Zielt Babones darauf ab, auf die amerikanischen Eliten einzuwirken, damit diese ihre imperiale Rolle annehmen, statt die USA weiterhin als Nation zu deklarieren? Kann man darauf hinwirken, dass die USA die globale Rolle humanistisch gestalten? Eine solche Politik hätte vielleicht die weitgehendsten praktischen Folgen; das historische Modell in dieser Diskussion ist die „augusteische Schwelle“, also die Verkündigung des Friedens durch Augustus nach dem Sieg über Mark Anton und Ägypten. Ein Imperium kann, wegen des engen Zusammenhangs zwischen Politik und Wirtschaft, nicht weiterhin ein freier kapitalistischer Markt im wallersteinschen Sinn sein.
Andrea Komlosy stellte diesem Weg zum amerikanischen Imperium in einer skeptischeren Analyse des Potentials der USA die Möglichkeit einer Welt mit vielen Zentren gegenüber, in der die sozialen Bewegungen in ‚Nord’ und ‚Süd’ Krisen als Chance ergreifen, ihre Ziele ein zu bringen.
Babones und Komlosy waren sich darin einig, dass die Moderne – ob nun als System mit Freiräumen oder als Imperium unter einer (hoffentlich?) humanistischen Elite - mit Änderungen weitergehen werde. Leonardo Figueroa und Tim Lindgreen (Salt Lake City) stellten dem ein Gesamtbild sich häufender ökologischer Krisen gegenüber, die sie auf die Kolonialität der hegemonialen Kultur des Westens zurückführten, und das ein „muddling through“ auf längere Zeit ausschließt.
Eine ergiebige Tagung, die vor allem durch die Beiträge der jüngeren Teilnehmer spannend war.
Anmerkungen:
1 Ich danke Andrea Komlosy und Manuela Boatca für Korrekturen und Ergänzungen. Zu den erwähnten Institutionen siehe: www.vgws.org; www.desiguALdades.net.
2 Manuela Boatcă, Global Inequalities beyond Occidentalism, Farnham 2015, S.17.
3 Vgl. Hélène Ahrweiler (Hrsg.), L ’Image de L’Autre, Ètrangers – Minorities – Marginaux, 2 Bde., Paris 1985.
4 Am 22. März ergänzte eine Roundtable-Diskussion in der Rumänischen Botschaft zur Lage Rumäniens im Weltsystem die Vorträge der Tagung: http://www.icr.ro/berlin-1/events/romania-in-the-world-system.html
Conference Overview
1. Semi-peripheries in the World-System
Chair: Salvatore Babones (Sydney)
David A. Smith (UC Irvine): World-System Semiperipheries in the 21st. century: Who’s in? Who’s not? Does it matter?
Hartmut Elsenhans (Leipzig):World-systems theory, the semiperiphery and the concept of economic growth
Antonio Gelis-Filho (Sao Paulo): The Development of the Semiperipheral Abandonat and the unmaking of the Capitalist Geoculture
2. Global Stratification and the State
Juho Korhonen (Brown): Statehood at the end of the Rainbow? Agonistics of Potentiality in the World-System
Andras Toth (Budapest): Reconsidering Economic Nationalism as Ideology of Self-Peripherisation: Economic Nationalism as the Key Factor on the Road towards Personal Rule, Oligarchic Regime and State Intervention
Zenonas Norkus (Vilnius): Long Waves and Changes in the Structure of the Capitalist World System
Roberto Patricio Korzeniewicz/Scott Albrecht (UMaryland): Renewing World-Systems Analysis: Mapping Global Social Stratification
3. Prospects for the West
Chair: Andrea Komlosy (Vienna)
Salvatore Babones (Sydney): From Capitalism to Empire: The Political Economy of the Third Millenium
Dmitry Ivanov (St. Petersburg): New Configurations of Inequality and Flow-structures of Glam-Capitalism
Leonardo E. Figueroa Helland, Tim Lindgren (Westminster College, Utah): Who goes around comes around. From the Coloniality of Power to the Crisis of Civilization
4. Coloniality of Power and the Imperial Difference
Chair: Madina Tlostanova (Moscow)
Katharina Bodirsky (Ankara): Cosmopolitanism as Coloniality of Power? On Culturalism in EU-European State-Making
Agnes Gagyi (Fairfax): “Democracy” as coloniality of power in Eastern Europe: movements for “democracy” in late socialist and contemporary Hungary as transnational constructs
Klemens Kaps (Sevilla): Orientalism as part of the World System’s geoculture in the 18th Century? Political discourse, geopolitical interests and the cameralist division of Labour in the Habsburg Monarchy (1713 – 1815)
Tomasz Zarycki (Warsaw): The Central and Eastern European intelligentsia as the benefactor and coproducer of the imperial difference in the region
Special Event
Chair: Hans-Heinrich Nolte (Hannover)
Jens Binner (Buchenwald): Presentation of the Association for the History of the World- System (VGWS) and of its journal: Zeitschrift für Weltgeschichte
Manuela Boatcă (Berlin): Book presentation: Global Inequalities Beyond Occidentalism, Ashgate 2015
Keynote (19.30)
Immanuel Wallerstein (Yale): Structural Crisis of the World-System: Prospects for the World Left
5. Migration and Inequalities in the longue durée
Chair: Anja Weiss (Duisburg-Essen)
Ramón Grosfoguel (Berkeley), Eric Mielants (Fairfield): Racialisation, Immigration and Identity Formation in Europe and the US in the longue durée
Luigi Ferrara, Salvatore Villani (Naples): Migration, Economic Inequality and Redistribution: The Italian Case
Márton Hunyadi (Budapest): Postcolonial and Post-socialist migration in the European Union
Christian Lekon (Lefke): The Hadhrami Migration in the Indian Ocean Rim, 1844-1984: A Case of Periphery-Periphery Relations?
6. Development(s) on and from Europe‘s Eastern Periphery
Chair: Klemens Kaps (Sevilla)
Dariusz Adamczyk (Hannover): 1918 – 1945 – 1989: Political Shifts in Eastern Europe and Three Logics of Catch-up Development in Poland
Tamás Geröcs, András Pinkasz (Budapest): Debt-ridden development on Europe’s Eastern Periphery
József Böröcz (Rutgers): Emergence of the Post-Socialist Migrant
Boris Stremlin (New York): Globalizing waves and Russian systemic formation: Trajectories for the 21st century
7. The West as Center
Chair: Karin Fischer (Linz)
Bharat Singh (New Delhi): Political Economy of Humanitarian Intervention: Recent Development of Imperialist Intervention in Libya
Lucian Dumitrescu/Miriam Cihodariu (Bucharest): The Re-Orientalization of Romania. Political Practices of Inscribing Romania’s “Eastness”
Vilna Bashi Treitler (New York): Finding White Supremacy in Immigration Studies
Keynote
Madina Tlostanova (Moscow): Global coloniality, external imperial difference and the dispersal of the post-socialist "problem people"
8. Counter-hegemonic movements across the world-system
Chair: Julia Roth (Bielefeld)
Abigail Perez Aguilera (Arizona State): Epistemic Dominance and Resource Extraction in the Semiperipheries
Stanislav Holubec (Jena): Are Central and Eastern Europe lost for antisystemic movements forever?
Mehmet Baki Deniz/Leslie Gates (Binghamton): The Case for Business Politics in World-Systems Analysis
9. Hegemonic shifts away from the West
Chair: Dariusz Adamczyk (Warsaw)
Andrea Komlosy (Vienna/Harvard) Prospects of decline and hegemonic shift for the “West”
Roberto José Ortiz (Binghamton): Petrodollar Illusions and the End of Developmentalism: Latin America and the USSR during the Semiperipheral Belle Èpoque c. 1970 – 1989
Stefan Schmalz (Jena): The Failure of an Imperial Project? A World-System Perspective on the Eurozone Crisis
Rodrigo Luiz Medeiros da Silva/Maria Jose Haro (UNILA Brazil): New Boundaries in the Latin American Dependency on China: the “moon exploration” station of Bajada del Agrio and the diplomatic escape of an exchange collapse in Argentina in 2014
10. Revisiting the BRICS
Chair: Daniela Danna (Milan)
Lindsay Marie Jacobs (Gent): The BRIC phantom: globalization, mobility and structural change to the global power system, 1965 – 2005
Pedro Vieira (UFSC - Florianópolis/SC): Hegemonic Decline and economic crisis: Rise of the BRICS? (Paper written in cooperation with Helton Ouriques (UFSC Florianópolis/SC) and Rosangela de Lima Vieira (Unesp Marilia/SP)
Emine Tahsin (Istanbul): A comparative study of emerging global powers: Brazil and Turkey
Keynote
Hans-Heinrich Nolte (Hannover): The Role of Religions in the Political Economy of the World-System