L'histoire migratoire en mouvement: France et Allemagne, 19e-21e siècles / Migrationsgeschichte in Bewegung: Frankreich und Deutschland, 19., 20., 21. Jahrhundert

L'histoire migratoire en mouvement: France et Allemagne, 19e-21e siècles / Migrationsgeschichte in Bewegung: Frankreich und Deutschland, 19., 20., 21. Jahrhundert

Organizer(s)
Gwénola Sebaux, Université Catholique de l’Ouest, Angers; Zaïha Zeroulou, Universität Lille; Jochen Oltmer, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück
Location
Nantes
Country
France
From - Until
29.06.2017 - 30.06.2017
Conf. Website
By
Sophie Paré, Études germaniques, Université Catholique de l’Ouest, Angers

Migration bleibt in Europa ein intensiv und kontrovers diskutiertes Thema. Die Reaktionen auf die verstärkte Zuwanderung von Schutzsuchenden seit 2015 waren in Frankreich und Deutschland sehr unterschiedlich. Einen Beitrag dazu dürfte die je spezifische Migrationsgeschichte beider Länder geleistet haben, auf die in aktuellen Debatten gelegentlich unter dem Stichwort der ›Pfadabhängigkeit‹ verwiesen wird. Vor dem Hintergrund der laufenden Diskussionen um den Stellenwert von Migration für die Gegenwart und Zukunft Europas organisierten Gwénola Sebaux, Zaïha Zeroulou und Jochen Oltmer in Zusammenarbeit mit dem Centre de Recherches en Histoire Internationale et Atlantique (CRHIA) der Universitäten Nantes und La Rochelle sowie dem Bildungs- und Forschungsprogramm Alliance Europa eine deutsch-französische Tagung mit dem Titel „Migrationsgeschichte in Bewegung: Frankreich und Deutschland (19.–21. Jahrhundert)“.

CLÉMENT THIBAUD (Nantes), Mitglied des Projekts aus dem Fachbereich Geschichtswissenschaften der Universität Nantes, stellte eingangs die Projektziele mit Bezug auf die aktuellen Diskussionen über eine mögliche europäische Staatsbürgerschaft vor. Die Durchführung der zweisprachigen, simultan übersetzten Tagung ermöglichte eine Unterstützung durch die Deutsch-Französische Hochschule (DFH). Ihr ehemaliger Präsident, PATRICE NEAU (Nantes), verwies in seinem Grußwort auf die hohe Bedeutung einer Migrationsforschung, die lange Linien des Wandels der Migrationsverhältnisse in den Blick nehme sowie vergleichend und interdisziplinär arbeite, um zum Verständnis der Migrationssituation der Gegenwart beizutragen.

GWENOLA SEBAUX (Angers) nahm in ihrem Eingangsvortrag auf die gegenwärtigen Bemühungen um eine migrationspolitische Abstimmung zwischen Deutschland und Frankreich Bezug. Sie führte aus, dass beide Staaten sich erst spät als Einwanderungsländer betrachteten, obgleich in beiden Fällen das Migrationsgeschehen bereits lange vornehmlich durch Zuwanderung und Niederlassung geprägt gewesen sei. Weitere Gemeinsamkeiten könnten in dem über Jahrzehnte hinweg auszumachenden geringen Interesse der Administration für Migrationsthemen, ein lange Zeit geringes Ausmaß öffentlicher Debatten um Migrationsfragen und jüngst der Aufstieg rechtsextremer und rechtspopulistischer Bewegungen und Parteien ausgemacht werden. Ein grundlegender Unterschied liege demgegenüber in den seit Ende der 1990er-Jahre beschleunigten Reformanstrengungen Deutschlands und einer erheblichen Intensivierung gesellschaftlicher Debatten über Migration und Integration. Dagegen habe Frankreich eine Krise seines assimilationistischen Modells erlebt. Gwénola Sebaux unterschied in ihrem Vortrag mit Fokus auf Westdeutschland acht Phasen der Migrationspolitik von 1945 bis heute. Sie stellte heraus, dass die Bundesrepublik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs unaufhörlich neue Institutionen zur Organisation der Aufnahme von Zuwanderern eingerichtet habe. Migration sei in Zeiten ökonomischer Prosperität kaum diskutiert, bei ungünstigeren Konjunkturlagen hingegen rasch als politisches, ökonomisches und soziales Problem identifiziert worden. Die Diskussion des Vortrags handelte in erster Linie von den (möglichen) Folgen der politischen Verweigerung, die Bundesrepublik als Einwanderungsland zu betrachten, die Utopie der multikulturellen Gesellschaft sowie die Widersprüche von gewollter und ungewollter Immigration beiderseits des Rheins. Gwénola Sebaux betonte abschließend die enorm gewachsene Bedeutung europäischer Institutionen und Instanzen für die Gestaltung von Migration und Integration in den vergangenen Jahrzehnten, die viel stärker als bislang Gegenstand der Historiographie werden müsse.

Die erste Sektion der Tagung „Migration, Nationen, Identitäten“ eröffnete der Beitrag MARCEL BERLINGHOFFs (Osnabrück). Er zeichnete wesentliche Etappen einer Europäisierung der Migrationspolitik von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) über Schengen bis zum Amsterdamer Vertrag nach. Im Vordergrund standen die Frage nach den Hauptakteuren des Europäisierungsprozesses und die Rolle von Nationalstaaten und Kommissionen. Die Diskussion des Vortrags von Marcel Berlinghoff kreiste unter anderem um den Einfluss der Dekolonisation auf die Europäisierung von Migrations- und Asylpolitik.

Im Anschluss beschäftigte sich CLAIRE DEMESMAY (Berlin) mit Aspekten der politischen Debatte in Frankreich und Deutschland um Fragen von nationaler Identität. Im Vordergrund stand die unter anderem wegen der Terroranschläge vielfach als krisenhaft wahrgenommene Phase vom Januar 2015 bis zu den französischen Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2017. In beiden Ländern ließen sich nationale Debatten ausmachen, in denen ein kollektiver Zusammenhalt gegen eine Bedrohung von außen konstruiert wurde. Die Konstruktionsmerkmale fielen sehr unterschiedlich aus: Während in Frankreich Laizität, nationale Einheit und Republikanismus betont worden seien, habe in Deutschland der Bezug auf die Vergangenheit, ein konstitutioneller Patriotismus sowie die europäische Verankerung eine bedeutsamere Rolle gespielt. Die Diskussionsrunde galt vor allem der Frage, ob der Republikanismus eine universalistische Komponente beinhalte, inwieweit es einen deutschen Republikanismus gebe und auf welche Weise sich Laizität und nationale Einheit definieren lassen.

GILBERT GUILLARDS (Paris) Beitrag nahm mit dem Blick auf die Wahrnehmung der Auswanderung aus Deutschland eine andere Perspektive als die bis dahin gebotenen Vorträge ein. Ihm ging es im Panel „Geschichte und Erinnerung“ um die Auseinandersetzung mit den Hintergründen der deutschen Massenauswanderung des 19. Jahrhunderts nach Nordamerika und nach Brasilien. Gilbert Guillard analysierte dazu Szenen aus den Filmen „Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach“ (1970) von Volker Schlöndorff und „Heimat“ (2013) von Edgar Reitz. Guillard beleuchtete die Darstellung von Ökonomie, klimatischen Bedingungen und politischer Freiheit sowie die Perspektive von ‚Wandertrieb‘ und ‚Heimatgefühl‘. Das Konzept des US-amerikanischen ‚Schlaraffenlandes‘ sowie die politische Rolle des Heimatfilms in der Bundesrepublik wurden im Plenum diskutiert. Besonders der Heimatfilm der 1950er-Jahre habe eine Idylle konstruiert und könne als Flucht vor der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen gesehen werden. Der Antiheimatfilm habe demgegenüber das gegenteilige Ziel verfolgt.

KATHRIN KOLLMEIER (Potsdam) widmete ihren Vortrag der französischen Flüchtlingsbürokratie von der Zwischenkriegszeit bis in die 1950er-Jahre. Sie betonte deren Funktion als „Schnittstelle zwischen Nationalstaat, internationalem Regelwerk und lokalen Flüchtlingsgemeinschaften“, die sie am Beispiel der Korrespondenz zwischen dem Leiter eines Flüchtlingsbüros in den 1940er-Jahren und Madame Capamadijan, einer Armenierin, illustrierte. Auskünfte über Rechtsfragen und bürokratische Verfahren wurden in Briefen gegen Wissen über die armenische Gemeinschaft getauscht. Die anschließende Diskussion galt der Frage nach der Geschlossenheit der armenischen Diaspora in Frankreich und den Möglichkeiten der Beeinflussung durch staatliche Akteure.

JANNIS PANAGIOTIDIS (Osnabrück) blickte auf die Aussiedlerzuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland. In Bezug auf die Frage nach der Bedeutung für die bundesdeutsche Migrationsgeschichte galt sein Interesse der „Scharnierfunktion der Spätaussiedler zwischen der Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieg und der durch eine ausgeprägte Diversität gekennzeichneten bundesdeutschen Migrationsgesellschaft im neuen Jahrtausend“. Einerseits standen Aussiedler und Spätaussiedler im Zeichen von Kontinuität, denn ihre Zuwanderung und Niederlassung wurde in den Kanon der für Vertriebene und Flüchtlinge der Nachkriegszeit erlassenen Gesetze gefügt. Andererseits trug ihre Migration dazu bei, neue Konzepte für ihre Integration zu entwickeln, weil diese politisch für defizitär gehalten wurde. Insofern könne von einer Schlüsselposition der Aussiedlerzuwanderung in der Genese des bundesdeutschen Migrationsregimes gesprochen werden.

Dass die Migrations- und Asylpolitik Frankreichs und Deutschlands über Jahrzehnte hinweg sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufwies, führte CATHERINE WIHTOL DE WENDEN in ihrer Keynote zu Beginn des zweiten Tagungstages aus. Im 19. Jahrhundert bildete Frankreich ein Einwanderungsland, während in Deutschland das Auswanderungsgeschehen im Vordergrund stand. Während die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft um Konzepte für die ‚Eingliederung‘ der Flüchtlinge und Vertriebene rang, markierten in Frankreich die ‚Trente Glorieuses‘ die Hochphase einer assimilationistischen Politik. Den Grundzug der ‚Gastarbeiter‘-Politik in der Bundesrepublik habe von den 1960er-Jahren bis zu den späten 1980er-Jahren die Exklusion gebildet, demgegenüber erstrebte Frankreich mit einem leichteren Zugang zur Staatsbürgerschaft und seiner Wohnungspolitik Inklusion. Trotz erheblicher Unterschiede ließen sich Gemeinsamkeiten ausmachen: Soziale Rechte der Einwanderer wurden allmählich stärker berücksichtigt, in beiden Ländern bildeten Städte wichtige Akteure der Integrationspolitik und nahmen auch auf die Formulierung nationaler Politiken Einfluss. Beiderseits des Rheins kam es seit den 1990er-Jahren in der Gesetzgebung zur Staatsbürgerschaft zu Veränderungen und zu einem ausgewogeneren Verhältnis von Boden- und Blutrecht. Der Dialog mit islamischen Organisationen wurde zu einem innenpolitischen Ziel erklärt. Die verstärkte Zuwanderung von Schutzsuchenden nach Deutschland im Kontext der ‚Flüchtlingskrise‘ rückte die deutsche Migrationspolitik ins europäische und globale Rampenlicht. Zu diskutieren sei, warum sich die Bundesrepublik und Frankreich im Blick auf die bis in das Jahr 2015 hinein verschieden stark ausgeprägte Aufnahmebereitschaft so unterschiedlich entwickelten. In der Diskussion wurde die koloniale und postkoloniale Migration aus dem Maghreb nach Frankreich und die (›Gastarbeiter‹-)Migration aus der Türkei nach Deutschland gegenübergestellt sowie nach der hohen Bedeutung der Einwanderung aus der Türkei für die Migration von Schutzsuchenden in die Bundesrepublik der jüngsten Vergangenheit gefragt.

BETTINA SEVERIN-BARBOUTIE (Gießen) fragte in ihrem Beitrag nach der Reichweite des Konzepts der ‚multiplen Mobilitäten‘. Sie verwies darauf, dass dieser Begriff einen neuen Forschungsbereich in den Geschichtswissenschaften eröffnen könne und konkretisierte ihn anhand des Beispiels Marseille im postkolonialen Frankreich. Die Stadt habe zugleich eine Übergangs-, eine Kontroll- und eine Wartestation gebildet. In diesem Zusammenhang spielte eine ungenutzte Halle im Hafenviertel insofern eine bedeutsame Rolle, als sie als Notunterkunft für jene Algerier fungierte, die nach Algerien zurückgeschickt werden sollten. Marseille wurde vor dem Hintergrund von Protesten Mitte der 1970er-Jahre zu einem wesentlichen Ort der Auseinandersetzung um Fragen von Zugehörigkeit und der Zukunft der französischen Integrationspolitik.

Drei Fallstudien nahmen die Vielfalt der Bedingungen und Folgen von Migration in den Blick. KARINES LAMARCHES (Nantes) Hauptanliegen war es, Spezifika der in Berlin und Paris lebenden Israelis mit jenen in Nordamerika zu vergleichen und Bezüge zu anderen Migranten herzustellen. Die Israelis könnten weder eindeutig als wohlhabende Mitarbeiter im Auslandsdienst noch als politische Exilanten oder als Arbeitswanderer eingestuft werden. Unterschiedliche Hintergründe der Migration kämen in ihrem Fall zusammen. Viele von ihnen suchten in Frankreich und Deutschland vor allem Bildung und (soziale und politische) Sicherheit.

ANNE FRIEDRICHS (Bielefeld) referierte im Panel ›Wege und Praktiken der Migration‹ über die Abwanderung von ›Ruhrpolen‹ nach dem Ersten Weltkrieg nach Nordfrankreich und in die neu gegründete polnische Republik. Sie waren seit den 1880er-Jahren aus polnischsprachigen Gebieten des deutschen Kaiserreiches an die Ruhr gekommen. Anne Friedrichs berücksichtigte die in der Forschung noch wenig untersuchten Zukunftsvorstellungen der Migrierenden: Ökonomische und pragmatische Motive seien ausschlaggebend für die Nachkriegsmigration gewesen. In der Diskussion wurde der Aspekt der Zugehörigkeiten angesprochen. Sprache und Religion bildeten wesentliche Elemente der Identität. Muster der Fremdwahrnehmung blieben dabei relativ schlicht: Zum Beispiel wurden Polen, die zunächst im Ruhrgebiet gelebt hatten und dann nach Frankreich auswanderten, von den Franzosen als ‚Deutsche‘ betrachtet.

Im selben Panel veranschaulichte GRAZIA PRONTERA (Salzburg) am Beispiel von italienischen Migrantinnen und Migranten die besonderen Formen ihrer politischen Teilhabe und deren Veränderungen in der Stadt München im späten 20. Jahrhundert. Sie konzentrierte sich dabei auf die Gründung und Entwicklung des dortigen Ausländerbeirats. Grazia Prontera machte deutlich, inwiefern politische Partizipation von Migrantengruppen Integration befördern kann.

Der Bericht über eine umfangreiche Feldbefragung von AUDE VINCK-KETERS (Mulhouse) in der Sektion ‚Aufnahme und Integration‘ verdeutlichte, auf welche Weise die Flüchtlingsaufnahme durch ein breites Netz von Vereinen, Verbänden und Kollektiven in der Großstadt Angers von 2014 bis 2016 organisiert werden konnte. Die von Aude Vinck-Keters festgestellte, mangelnde Kooperation der Vereine untereinander und mit den Behörden könne jedoch als eine Beeinträchtigung der Tätigkeit der beteiligten Institutionen verstanden werden. In der Diskussion wurden besonders die Unterschiede der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland und Frankreich seit 2015 thematisiert. Insbesondere wurde kritisch reflektiert und kontrovers diskutiert, ob die geläufige Gegenüberstellung Frankreichs als Land der Ablehnung der Aufnahme von Schutzsuchenden und Deutschlands als Land der ‚Willkommenskultur‘ zu halten sei.

Eine vom Radiosender Euradionantes, der im Übrigen die gesamte Tagung dokumentierte, ausgestrahlte Gesprächsrunde zum Thema „Migration und Integration: vergleichende Blicke auf Frankreich und Deutschland“ beendete die Tagung. Die öffentliche Podiumsdiskussion wurde an der Fakultät für Pharmazie im Stadtzentrum abgehalten. Die komparative Perspektive auf Aspekte der Migrationsgeschichte Frankreichs und Deutschlands seit dem 19. Jahrhundert verdeutlichte die Komplexität der Migrationsbewegungen und ihrer gesellschaftlichen Folgen im deutsch-französischen bzw. europäischen Raum. Die Präsentation unterschiedlicher Forschungsansätze und Methoden ließ eine Vielfalt der Zugänge zu Geschichte und Gegenwart von Migration sichtbar werden. Es ergab sich ein differenziertes Bild des Wandels der Migrationsverhältnisse und ein breites Spektrum von Praktiken unterschiedlicher staatlicher, kommunaler, kollektiver und individueller Akteure. Auffällig war der stete Bezug auf aktuelle Debatten um die Hintergründe, Bedingungen und Folgen von Migration in der Gegenwart. Die Diskussion soll am 1. und 2. März 2018 auf einer internationalen Tagung des Arbeitskreises CITER in Nantes mit dem Thema „Repräsentationen und Erinnerungen der Migration“ fortgesetzt werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Clément Thibaud (Nantes) / Gwénola Sebaux (Angers) / Patrice Neau (Nantes)

Gwénola Sebaux (Angers): Eröffnungsvortrag

Panel 1: Migrationen, Nationen, Identitäten
Moderation: Bettina Severin-Barboutie (Gießen)

Marcel Berlinghoff (Osnabrück): Zu einer Europäisierung der Migrationspolitik? Migration und europäische Integration im 20. Jahrhundert
Claire Demesmay (Berlin): Wer sind wir? Vergleichende Analyse des politischen Diskurses zur nationalen Identität im Krisenkontext in Frankreich und Deutschland

Panel 2: Geschichte und Erinnerung
Moderation: Gwénola Sebaux (Angers)

Gilbert Guillard (Paris): „Wir fahren nach Amerika“: Die deutsche Auswanderung nach Brasilien und in die USA im 19. Jahrhundert aus Sicht des deutschen Kinos

Panel 3: Ordnungen der Migration

Kathrin Kollmeier (Potsdam): „Pour savoir nos droits de réfugiés“. Recht, Sprache und Wissen in der Flüchtlingsbürokratie Frankreichs von der Zwischenkriegszeit bis in die 1950er Jahre
Jannis Panagiotidis (Osnabrück): Spätaussiedler aus Osteuropa und die Genealogie des bundesdeutschen Migrationsregimes

Panel 4: Multiple Mobilitäten
Moderation: Zaïha Zéroulou (Lille)

Catherine Wihtol de Wenden (Paris): Keynote – Gekreuzte Blicke über Migrations- und Asylpolitik in Frankreich und Deutschland

Karine Lamarche (Nantes): ‚Etwas andere‘ Migranten? Zwischen brain drain, Auswanderung und Exil: Fallbeispiele von in Berlin und Paris lebenden Israelis
Bettina Severin-Barboutie (Gießen): Im Plural denken: Das Konzept der multiplen Mobilitäten unter der Forschungslupe

Panel 5: Wege und Praktiken der Migration
Moderation: Gilbert Guillard (Paris)

Anne Friedrichs (Bielefeld): Zugehörigkeiten in Bewegung. Die Migrationen aus dem Ruhrgebiet nach Polen und nach Nordfrankreich im Kontext der politischen Neuordnung um 1919
Grazia Prontera (Salzburg): München – eine Einwanderungstadt? Städtische Integrationspolitik und aktive Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben der Migranten-Organisationen in den 1970er Jahren

Panel 6: Aufnahme und Integration
Moderation: Marcel Berlinghoff (Osnabrück)

Aude Vinck-Keters (Mulhouse): Vereine, Verbände und Kollektive: Welche Kon- und Divergenzen, welche Art der Beziehung? Die Asylbewerber in Angers von 2014 bis 2016

Podiumsdiskussion und Gespräch mit der Öffentlichkeit an der Fakultät für Pharmazie im Stadtzentrum von Nantes


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15.11.2017
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