Nachdem die Geschichtsschreibung in den 1970er- und 1980er-Jahren in einer Hochphase sozialhistorischer Fragestellungen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterbewegung hohe Aufmerksamkeit gewidmet hatte, ebbte dieses Interesse in der Folgezeit rapide und durchgreifend ab. Obwohl der Einfluss, den Gewerkschaften auf die Ausgestaltung des europäischen Sozialmodells und damit auf die Ausformung der Lebenswirklichkeit der Bevölkerungen in den europäischen Nationalstaaten ausübten, schwerlich bestritten werden kann,1 werden sie in den jüngeren akademischen Standarddarstellungen – jedenfalls zur bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte – nicht einmal am Rande zur Kenntnis genommen, und auch die Entwicklung der Arbeitsverhältnisse und der Arbeit selbst können mit Fug und Recht als Stiefkind der akademischen Historiographie bezeichnet werden.2
Etwa seit der Jahrtausendwende ist jedoch in Teilbereichen der historischen Forschung, gewissermaßen im Windschatten des historiographischen Mainstreams, ein neuerlich gesteigertes Interesse an den verschiedenen Phasen und Aspekte der Gewerkschafts- und Arbeitergeschichte - bzw. der Geschichte der Arbeit und des Arbeitslebens selbst - zu verzeichnen. Wie in anderen Bereichen der Historiographie gewinnen dabei auch innerhalb der "labour history" transnationale Fragestellungen und komparatistische Herangehensweisen an Bedeutung. In der Villa Vigoni am Comer See konnte nun ein deutsch-italienisches Kolloquium durchgeführt werden, in dem die aktuellen Forschungsschwerpunkte, Fragestellungen und Perspektiven der Arbeiterbewegungsgeschichte diskutiert wurden.
Zum Auftakt skizzierte STEFAN BERGER (Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität, Bochum) die Grundzüge der Arbeiter- und Arbeiterbewegungsgeschichte von ihren Anfängen im späten 19. Jahrhundert aus internationaler Perspektive und reflektierte über ihre künftigen methodischen und theoretischen Herausforderungen. Insgesamt sei die Entwicklung der nationalen Arbeiterbewegungen primär aus der Perspektive und im Rahmen ihrer jeweiligen Nationalstaaten erfolgt. Obwohl vergleichende Untersuchungen bis heute weithin ausgeblieben sind, habe sich so ein Bild unterschiedlicher nationaler Sonderwege der Gewerkschaften in den verschiedenen europäischen Staaten etabliert. Dabei seien seit den 1980er-Jahre angesichts nun anhebender Globalisierungsprozesse und dem Siegeszug neoliberaler Politikvorstellungen nicht nur die Gewerkschaften selbst, sondern auch die auf sie bezogene Geschichtsschreibung in die Defensive geraten. Die so diagnostizierte Krise der Gewerkschafts- bzw. Arbeiterbewegungsgeschichte sei zusätzlich durch eine Fixierung auf organisationsgeschichtliche Fragestellungen und damit einhergehend durch ihre mangelnde Verknüpfung mit benachbarten historischen Forschungsfeldern verschärft worden. Auch die oft angemahnte Erweiterung der Arbeiterbewegungsgeschichte in Richtung auf eine Geschichte der Arbeit stehe erst ganz am Anfang. Mittlerweile ließen sich jedoch erste Ansätze sowohl bezüglich der Überwindung einer allein nationalstaatlichen Perspektive im Bereich der Gewerkschaftsgeschichte als auch deren verstärkte Verknüpfung mit benachbarten Forschungsfeldern konstatieren. Die Beiträge der Konferenz seien in diesem Kontext zu verstehen.
In seinem anschließenden Kommentar wies STEFANO MUSSO (Università di Turino) auf die zahlreichen praktischen Probleme hin, die mit einer transnationalen Erweiterung der Gewerkschaftsgeschichte bzw. einer erweiterten labour history verbunden seien. Dies beginne mit Sprachproblemen und häufig mangelnder interkultureller Kompetenz der Forschenden, einer mangelhaften Bereitstellung finanzieller Mittel und einer dem Thema weitgehend gleichgültig gegenüberstehenden Forschungslandschaft.
In Italien mit seiner ideologisch und organisatorisch im Wesentlichen dreigliedrigen Gewerkschaftsszene – die sich bis heute in der Existenz der drei maßgeblichen Dachorganisationen CGIL, CISL und UIL manifestiert 3 – sei die Gewerkschaftsforschung zunächst meist von mit ihrem Untersuchungsgegenstand ideologisch stark verbundenen Akteuren ausgegangen und habe sich, wie in der Bundesrepublik, stark auf gewerkschaftliche Führungsfiguren und Programmatiken konzentriert. Untersuchungen über die gewerkschaftliche Basis und stärker sozialhistorisch orientierte Darstellungen kamen dann, ähnlich der westdeutschen Entwicklung, in den 1970er- und 1980er-Jahren hinzu, hätten aber Alltagswirklichkeit und das Alltagsverhalten der Arbeiterschaft ebenfalls nur wenig berücksichtigt. Heute läge ein wesentlicher Auftrag der Arbeitergeschichte darin, die Auflösung der Arbeitermilieus und die Wandlungen des Selbstverständnisses und des Bewusstseins der Arbeiter und Arbeiterinnen mit den ökonomischen Wandlungsprozessen der vergangenen Jahrzehnte sinnvoll zu verknüpfen. In diesem Zusammenhang stünde auch die Frage der zunehmenden Rechtsorientierung von Teilen der Industriearbeiterschaft zur Debatte.
Die folgende Diskussion griff zahlreiche der angesprochenen Gesichtspunkte auf. GIAN PRIMO CELLA (Università degli Studi di Milano) verwies darauf, dass sich der Mangel an vergleichenden Studien über die jüngere Geschichte der Arbeit und der Arbeiterbewegungen auch durch das Fehlen übergreifender theoretischer Bezugsrahmen erklären ließe. Insbesondere schälte sich in der Debatte heraus, dass die in Deutschland in jüngster Zeit stark diskutierte und rezipierte These eines ökonomisch, sozialen und dann auch mentalen "Strukturbruchs" der industriegesellschaftlichen Moderne in Folge der ersten Ölkrise in der italienischen Geschichtswissenschaft wenig Widerhall gefunden habe.3 Die Frage einer schlüssigen Binnengliederung des nunmehr fast fünf Jahrzehnte andauernden "postfordistischen" oder "spätkapitalistischen" Zeitraums nach dem Boom der 1950er- und -60er Jahre sei somit weiterhin offen.
Im Folgenden wurden in fünf Sektionen auf eine Vielzahl der angeführten Forschungsdesiderate eingegangen. Die thematische Breite und Vielfalt der vorgestellten Forschungsergebnisse kann hier nur in der gebotenen Kürze wiedergegeben werden. Zunächst befassten sich am zweiten Konferenztag ULF TEICHMANN (Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität, Bochum) und FABRIZIO LORETO (Università di Turino) mit den politischen und ideologischen Konzepten der deutschen und italienischen Gewerkschaftsbewegung. Während Teichmann den Transfer von Teilen des Ideenarsenals der "Neuen Linken" in die Programmatik und politischen Leitvorstellungen der deutschen Gewerkschaften (und ihre Grenzen) aufzeigte, umriss Loreto die im Zeitverlauf, besonders während der 1970er- Jahre, phasenweise konvergierenden Programmatiken und Handlungsstrategien der drei großen italienischen Gewerkschaftsrichtungen. Letztendlich stünde jedoch bis heute das klassen- und konfliktorientierte gewerkschaftliche Selbstverständnis der CGIL den stärker sozialreformorientierten Handlungskonzepten von CISL und UIL gegenüber. In seinem Kommentar diagnostizierte DOMENICO CARRIERI (Università La Sapienza, Roma) ebenfalls nach wie vor wirksame und tiefverwurzelte Unterschiede zwischen den italienischen Gewerkschaftsrichtungen, die sich in ihrer Organisationskultur und Programmatik immer noch niederschlügen. Allerdings sähen sich alle drei Gewerkschaftsrichtungen im Zeitalter der Globalisierung vor ähnliche Herausforderungen gestellt. Die nötige Neuordnung und Revitalisierung der industriellen Beziehungen als gewerkschaftliche Kernaufgabe der vergangenen Jahrzehnte schwäche dabei die noch bestehenden Unterschiede zwischen den Gewerkschaften tendenziell ab und führe zudem auch transnational zu ideologischen und programmatischen Konvergenzen.
In der folgenden Sektion stand mit den industriellen Beziehungen und der Tarifpolitik der deutschen und italienischen Gewerkschaften nochmals ein "klassisches" Untersuchungsfeld der Gewerkschaftsgeschichtsschreibung im Fokus der Betrachtung. DIETMAR LANGE (Friedrich-Meinecke-Institut, FU Berlin) erläuterte, dass sich bereits während des westdeutschen und italienischen "Wirtschaftswunders" der 1950er- und 1960er-Jahre angesichts ähnlicher struktureller Rahmenbedingungen richtungs- und länderübergreifende Annäherungen der tarifpolitischen Gewerkschaftsstrategien erkennen ließen. Die "betriebsnahe Tarifpolitik" der IG Metall und die "contrattazzione articolata" der italienischen Metallgewerkschaften wurde dabei anhand der Fallbeispiele des Ford-Werks in Köln und der FIAT Mirafiori in Turin in ihren Konvergenzen und Motivlagen veranschaulicht und herausgearbeitet. Gian Primo Cella unterstrich in seinem weit gespannten Beitrag über die Theorie und Kultur gewerkschaftlicher Tarifpolitik den engen Zusammenhang zwischen den übergeordneten ökonomischen Rahmenbedingungen und der tarifpolitischen Durchsetzungsfähigkeit der Gewerkschaften. Die auch von ihm konstatierte relative Schwäche der Gewerkschaften in den vergangenen Jahrzehnten habe sich in erster Linie im Bereich der Tarifverträge manifestiert, die durch eine weitreichende Dezentralisierung und zunehmende Öffnungsklauseln gekennzeichnet seien und die zudem immer weniger Beschäftigte umfassten. Besonders die angesichts globaler Märkte und zunehmender Deregulierung in den Vordergrund drängenden Investment- bzw. private equity fonds hätten die industriellen Beziehungen in den Industrieländern in den vergangenen zwei Jahrzehnten nachhaltig verändert und durch ihre ausschließlich am shareholder value orientierte Investitions- und Unternehmenspolitik die kollektivvertraglichen Handlungsspielräume der Gewerkschaften erheblich eingeschränkt. Indem es der Tarifpolitik immer weniger gelungen sei, bestimmte Mindeststandards der Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu garantieren, seien heute, so Cellas pessimistischer Befund, Kernbestandteile des europäischen Sozialmodells in Gefahr.
Die Möglichkeiten und Grenzen gewerkschaftlicher Gestaltungsmacht standen auch im Fokus der anschließenden Sektion. STEFAN MÜLLER (Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn) rückte in seinem Vortrag die in den 1970er- und 1980er-Jahren unter dem Stichwort "Humanisierung der Arbeit" (HdA) ausgefochtenen Debatten und Konflikte und die aus ihnen hervorgehenden Initiativen für eine "menschengerecht" ausgestaltete Arbeitswelt in das Zentrum seines Vortrags. Einen wichtigen Reformimpuls für eine qualitative Ausgestaltung der Arbeit hatte dabei die sozialliberale Koalition mit ihrem 1974 aufgelegten gleichnamigen Forschungsprogramm gesetzt. Den im Rahmen des HdA-Programms gestarteten Initiativen und Projekten und den von ihnen ausgehenden Reformvorschlägen wären die betroffenen Industriegewerkschaften jedoch keineswegs uneingeschränkt positiv und teilweise dezidiert ablehnend gegenüberstanden. Wie die italienischen Gewerkschaften die ab der zweiten Hälfte der 1970er- Jahre auch in Italien, besonders im norditalienischen Industriedreieck, massiv einsetzenden Deindustrialisierungsprozesse rezipierten und interpretierten – und wie sie damit umgingen – führte im Anschluss GILDA ZAZZARA (Università Ca' Foscari di Venezia) eindrücklich vor Augen. Der nach der Ölkrise verschärft einsetzende und mit hohen Inflationsraten einhergehende beschleunigte ökonomische Wandel – der zunächst in den energieintensiven Wirtschaftszweigen Italiens zu massiven Arbeitsplatzverlusten führte – traf die Gewerkschaften unvorbereitet und sei richtungsübergreifend lange als "Klassenkampf von oben" interpretiert worden. Mitte der 1970er-Jahre sei es ihnen noch gelungen, die materiellen Folgen des beschleunigten Strukturwandels durch die im Rahmen des Lama-Agnelli-Abkommens über die automatische Angleichung der Löhne an die Inflation (die bis 1992 geltende "scala mobile") und dann durch den staatlich subventionierten Lohnausgleichsfonds (cassa integrazione guadagni) für einen längeren Zeitraum abzufedern. Der über Jahrzehnte als eine nur vorübergehende Anomalie der wirtschaftlichen Entwicklung wahrgenommenen Deindustrialisierung ganzer Städte und Regionen konnten die Gewerkschaften mit diesen Instrumenten freilich nicht begegnen. Statt dessen sähen sich die durch einen jahrzehntelangen industriellen Niedergang geschwächten und mittlerweile zu einem großen Teil aus Ruheständlern bestehenden italienischen Gewerkschaften heute dem Phänomen gegenüber, dass für den Widerstand gegen die nun auch die kleinen und mittleren Unternehmen erfassenden Deindustrialisierungstendenzen selbst von der noch verbliebenen Arbeiterschaft nicht mehr die Klassensolidarität, sondern Nationalismus und Regionalismus als handlungsleitende ideologische Ressourcen heraufbeschworen werden.
Die folgenden Beiträge von OLGA SPARSCHUH (Friedrich-Meinecke-Institut, FU Berlin) und MAREEN HEYING (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) zeigten dann die mannigfachen Anknüpfungspunkte und Themen einer erweiterten Arbeiter-(bewegungs)geschichte noch einmal auf. Sparschuh erläuterte die Rolle italienischer Arbeitsmigranten und -migrantinnen in den 1960er- und 1970er-Jahren in norditalienischen und westdeutschen Industriebetrieben anhand der Fallbeispiele BMW und Fiat. Der prekäre rechtliche Status und die mangelhafte Repräsentanz in der zuständigen IG Metall und den betrieblichen Mitbestimmungsorganen selbst der aus dem EWG-Staat Italien stammenden Migranten sei maßgeblich dafür verantwortlich gewesen, dass diese ihre Interessen auf eigene Faust durchzusetzen versuchten - auch durch wilde Streiks.5 Dabei habe es auch in den norditalienischen Betrieben gegenüber den häufig aus dem Mezzogiorno zugewanderten Newcomern nicht zuletzt aus Furcht vor Lohndumping erhebliche Vorbehalte gegeben. Anschließend gab Heying einen Überblick über die Entwicklung der westdeutschen Hurenbewegung und ihres 1982 fast zeitgleich gegründeten italienischen Pendants, des Komitee Lucciole. Sie organisierten Demonstrationen und veröffentlichten Bücher und Magazine, um die spezifischen Interessen der moralisch oft verteufelten Gruppe der Sexarbeiterinnen zu artikulieren und versuchten, die ganz überwiegend weiblichen Prostituierten ihrer Länder zu organisieren. Beide Gruppierungen hätten ähnliche Visionen selbstbestimmter und autonomer Sexarbeit etwa in genossenschaftlich organisierten Bordellen entwickelt, die mit älteren, aus der Arbeiterbewegung stammenden Konzepten der Selbsthilfe deutliche Ähnlichkeiten aufwiesen. Tatsächlich knüpften die deutschen Prostituiertenverbände Kontakte zur Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr und später zu ver.di.
In der abschließenden fünften Sektion informierten RAINER FATTMANN (Bonn) und ANDREA CIAMPANI (Libera Università Maria Santissima Assunta, Roma) über die Rolle der Gewerkschaften im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses. Fattmann legte dar, dass der mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl einsetzende europäische Einigungsprozess mitnichten als ein von zivilgesellschaftlichen Akteuren weitgehend abgekoppeltes Projekt politischer Eliten zu interpretieren sei, sondern gerade von den nichtkommunistischen Gewerkschaften der ursprünglich sechs EGKS bzw. EWG-Staaten mitinitiiert und von Beginn an intensiv begleitet und gefördert worden sei. Auch Ciampani hob die gewerkschaftliche Rolle auf europäischer Ebene hervor und betonte das gewerkschaftliche Engagement innerhalb des europäischen Einigungsprojektes von dessen Beginn an. Insbesondere seit Gründung des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) hätten sich die Gewerkschaften den Status eines, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad, durchsetzungsfähigen Sozialpartners auf europäischer Ebene erarbeitet. Im Laufe der Zeit sei ein acquis communautaire geschaffen worden, um eine Art "Europäische Sozialpolitik" zu gestalten, die auf zwei Elementen beruhe: auf der einen Seite einer dauerhaften Sozialpartnerschaft zwischen den Institutionen der Europäischen Gemeinschaft und dem EGB und seinen Industrieverbänden und auf der anderen Seite auf arbeitsmarktpolitischen Interventionen. Das gedämpft positive Urteil Ciampanis über die Leistungsbilanz der Gewerkschaftsorganisationen auf europäischer Ebene verweist auf eine Möglichkeit, wie die vielfach beklagte Erosion des nach wie vor primär nationalstaatlich verfassten europäischen Sozialmodells künftig gestoppt und umgekehrt werden könnte.
Konferenzübersicht:
Keynote
Stefan Berger (Bochum): Labour and labour movement – methods and theoretical implications
Kommentar: Stefano Musso (Turin)
Sektion 1: Political and ideological concepts of trade unions in Italy and Germany
Ulf Teichmann (Bochum): Trade unions and the "New Left" in Germany
Fabrizio Loreto (Turin): Trade unions’ political culture in Italy
Kommentar: Domenico Carrieri (Rom)
Sektion 2: Trade unions between Fordism and post-Fordism
Dietmar Lange (Berlin): Collective bargaining and shop floor politics in Germany and Italy during the “economic miracle”
Gian Primo Cella (Mailand): The future of collective bargaining and industrial unions
Kommentar: Stefan Müller (Bonn)
Sektion 3: The history of work and the trade unions
Stefan Müller (Bonn): Humanisation of work between class fight and economic modernization
Gilda Zazzara (Venedig): Italian trade unions facing industrial decline (70s-90s)
Kommentar: Stefano Musso (Turin)
Sektion 4: Not-represented labour
Olga Sparschuh (Berlin): Migrant workers’ wildcat strikes in Italy and Germany
Mareen Heying (Düsseldorf): Prostitute’s movements in Germany and Italy during the 1980s and 1990s
Kommentar: Stefan Berger (Bochum) / Stefano Musso (Turin)
Sektion 5: Trade unions and European identity
Rainer Fattmann (Bonn): Trade union movement and European integration
Andrea Ciampani (Rom): A history of social Europe
Anmerkungen:
1 Vgl. hierzu etwa die neuere Untersuchung von Cornelius Torp, Gerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat. Alter und Alterssicherung in Deutschland und Großbritannien von 1945 bis heute, Göttingen 2015.
2 Vgl. Karl Lauschke, Sind Gewerkschaften eine historische Randerscheinung?, in: "gegenblende" vom 12.03.2015.
3 CGIL: Confederazione Generale Italiana del Lavoro; CISL: Confederazione italiana sindacati lavoratori, UIL: Unione Italiana del Lavoro.
[4] Vgl. hierzu die programmatische Schrift von Anselm Doering-Manteuffel/Lutz Raphael: Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit1970 , Göttingen 2008.
5 Zur Geschichte der wilden Streiks und der Rolle der Arbeitsmigranten vgl. generell Peter Birke, Wilde Streiks im Wirtschaftswunder. Arbeitskämpfe, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik und Dänemark, Frankfurt am Main 2007.
[6] Zu der in Berlin 1980 gegründeten Hydra gesellte sich 1984 in Frankfurt am Main die HWG (für: Huren wehren sich gemeinsam).